Warnstreiks gehen in die zweite Woche – Frühschicht bei Albeá in Scheßlitz legt frühzeitig die Arbeit nieder

Bereits während der ersten Woche nach Ende der Friedenspflicht haben sich allein in Bayern 32.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie an den Warnstreiks im Freistaat beteiligt, um ihrer Forderung nach 8% mehr Entgelt Nachdruck zu verleihen. Heute wurde in Scheßlitz bei Albéa die Früh- sowie die Normalschicht zum Warnstreik aufgerufen. Bei einer Kundgebung vor dem Werkstor in Scheßlitz sprach der Betriebsratsvorsitzende Thorsten Barth zur Belegschaft: „Wir befinden uns wirtschaftlich in einer sehr guten Lage und ihr habt das durch euren Einsatz möglich gemacht. Die Inflation frisst unser Einkommen auf. Wir brauchen jetzt eine kräftige Entgelterhöhung, die haben wir uns verdient und die Firma macht genug Gewinn, um das zu finanzieren!“.

IG Metall Gewerkschaftssekretärin und Betriebsbetreuerin, Kristin Dittmar rief den Kolleginnen und Kollegen zu: „Ihr seid diejenigen, die die Gewinne erwirtschaften. Ohne euch geht hier gar nichts. Wir haben immer noch kein vernünftiges Angebot vom Arbeitgeberverband erhalten. Stattdessen drohen die damit, euch auch noch das Weihnachtsgeld abzunehmen. Sieht so Wertschätzung für eure Arbeit aus? Wir können die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Benzin und Energie nicht wie die Unternehmen weitergeben. Deswegen brauchen wir jetzt eine kräftige Entgelterhöhung! 8 Prozent mehr – das ist angebracht und das ist auch finanzierbar!“

Die Frühschicht bei Albéa in Scheßlitz folgte dem Aufruf der IG Metall und hat die Arbeit komplett niedergelegt. Dittmar: „Damit senden wir ein deutliches Zeichen nach München wo heute Nachmittag die 4. Verhandlungsrunde in der laufenden Tarifauseinandersetzung stattfindet.“

Die IG Metall Bamberg zieht ein positives Fazit aus den seit 29. Oktober laufenden Warnstreiks: „Die Beteiligung ist extrem gut. Man merkt, dass die Beschäftigten voll und ganz hinter der IG Metall und unserer Forderung nach 8% mehr Entgelt stehen. Wenn es notwendig ist, sind wir bereit den Druck weiter zu erhöhen. Die Arbeitgeber sind jetzt am Zug – sie entscheiden darüber wie lange und hart diese Auseinandersetzung wird. Wir erwarten jetzt endlich ein vernünftiges Angebot!“, sagt Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg.