Leserbrief: „Letzer Tag Ausstellung: ‚Typisch Franken‘ in Ansbach“

Joachim Kalb in Ansbach
Joachim Kalb in Ansbach

….dazu der Kommentar eines „geschädigten“ Franken!

Besuch einer sehr befremdlichen Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Ansbach am letzten Tag

Schon der durch Fußsohlen-Abdrücke (weiß-blau-gerautet) gekennzeichnete Weg (Bild 1) empfanden wir aus Franken als Provokation, viele andere denke ich zumindest als unangemessen.

Der Ausstellungsleiter aus Oberbayern, Herr Riepertinger, hat es geschickt verstanden, uns Fränkinnen und Franken etwas eigenständige Kultur zuzugestehen, aber streng getrennt nach dem über 200 Jahre alten altbayerischen Grundsatz „teile und herrsche“. Will heißen: Ober-, Mittel- und Unterfranken – jeder hat angeblich eine andere Kultur, was an der Realität vollkommen vorbeigeht. Unsere sprichwörtliche Vielfalt wird uns als Schwäche ausgelegt. Beispiel: Bierfranken kontra Weinfranken. Völlig daneben.

Kaum sichtbare Randnotizen (Bild 2/3), Nazis gab es natürlich nur in Franken à Nürnberg, Hesselberg (Bild 4).

Der Gipfel der Unverschämtheit war ein Spruch, der Franken die Daseinsberechtigung vollkommen abspricht (Bild 5). Angeblich gab bzw. gibt es diese „Spezis“ überhaupt nicht, sondern nur Bamberger, Würzburger, Bayreuther usw. – und dies noch über dem Bewertungsautomaten. Wer so etwas ernsthaft verbreitet kann kein Historiker sein.

Ähnlich wie beim BR-Programm bleibt einem nur eine Meinungsäußerung, die keinen wirklich interessiert Bild 6 und 7). Dazu die schlichte Erkenntnis, dass die 12 Euro Eintritt es nicht wert waren.

Irgendwie passt diese Ausstellung auch nach Ansbach, denn wer hat in Franken schon einen Montgelas-Platz vorzuweisen (Bild 8). Und die Verwaltung hat es scheinbar noch nicht gespannt, dass die Frankenfahne das Wappen mit dem Rechen enthält und nicht nur rot-weiß ist.

Immerhin hat es der Frankenland-Versand geschafft, einige Produkte auszustellen, um so den Ansbachern etwas auf die Sprünge zu helfen.

Joachim Kalb
Ehrenvorsitzender Fränkischer Bund e.V.

1 Antwort

  1. Thomas Weichert sagt:

    Ja sowas. Liebe Grüße Herr Kalb. Sie waren einst mal mein Berufsschullehrer in der Schlosserklasse der Berufsschule Bayreuth.