KAB Bamberg stellt sich für Zukunft neu auf

In diesen Händen liegen die Geschicke der KAB Bamberg in den nächsten vier Jahren. (Foto: Udo Scherzer)
In diesen Händen liegen die Geschicke der KAB Bamberg in den nächsten vier Jahren. (Foto: Udo Scherzer)

Ein neues, umfangreiches Konzept für seine zukünftige Arbeit hat der Diözesanverband der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) erstellt und bei seinem Diözesanverbandstag in Vierzehnheiligen einstimmig beschlossen. Auch ein neuer Vorstand wurde gewählt.

Michaela Hofmann, die auch als neue Assistentin der Geschäftsführung vorgestellt wurde, und Andreas Hummel stellten das Konzept vor. Die beiden berichteten, dass man sich zuerst auf die Definition „Die KAB ist ein Verband in der Arbeitswelt, der auf Basis der christlichen Soziallehre mitgestaltet, bildet, unterstützt und berät“ geeinigt habe. Sie sei besonders stark in den Fokusbereichen Dienstleistung, politische Arbeit, Selbsthilfe und Bildung. Diese Bereiche sollen mit dem neuen Konzept weiter vorangebracht werden. Die KAB habe ein großes Know-how, vermarkte es aber zu wenig. Ihre Kernthemen seien Arbeitswelt und faire Löhne, Rente, Sonntagsschutz, Gesundheit, Nachhaltigkeit, KAB als Kirche in der Gesellschaft sowie KAB als internationale Bewegung.

Ein wichtiges Ziel sei, Dienstleistungen auch zum Nutzen Außenstehender und zum Nutzen des Kassenwartes, anzubieten, denn so könne auch Geld eingenommen werden. Auch Sponsoren sollten dafür gefunden werden.

Nach dem neuen Konzept sollen auch die Zielgruppen der Arbeitnehmer-Bewegung aus einer anderen Perspektive betrachtet werden. „Wir nehmen weniger demographische, also die Bevölkerungsentwicklung betreffende Merkmale wie Alter, Geschlecht, Familienstatus, Wohnort etc. in den Blick, sondern stellen stärker so genannte psychografischen Aspekte wie Einstellung, Motivation, Meinung und aktuelle Lebensphasen in den Mittelpunkt“, ist in dem Antrag zu lesen.

Ein ganzer Katalog von Maßnahmen ist vorgesehen – so zum Beispiel Ausbau des honorarbasierten Beratungs- und Vortragsangebote, für Mitglieder weiterhin kostenlos, Zusammenarbeit auf allen Ebenen und Gremien des Erzbistums, verstärkte Einbindung aktiver ehrenamtlicher Mitglieder der KAB. Auch soll der Diözesanverband jedes Jahr eine große, überregionale Veranstaltung mit politischem Thema organisieren. Gefordert wird ein Neuausrichten des derzeitigen Rentensystems, häusliche Pflegearbeit und Familienarbeit sollen rentenrelevanter werden, keine Sonntagsarbeit, die Privatisierung in der Gesundheitsversorgung rückabwickeln, einen gesetzlichen Rahmen für verstärkten Umwelt- und Klimaschutz. Auch zu lesen ist in dem Papier: „Wir verorten uns in der Glaubensgemeinschaft. Wir stehen für die christlichen Werte. Wir benennen die Missstände und fordern Veränderungen in der Kirche“. Die Investitionen in Fachressourcen, zum Beispiel Rechtsberatung, Marketing, Kommunikation, sollen verstärkt werden.

„Die Basis und der Antrieb des Handelns der KAB sind seine Mitglieder. Nicht zuletzt ist die KAB auch als Selbsthilfeverband gegründet worden“, wird betont. Daher soll das Beratungsangebot im Arbeits- und Sozialrecht bis zum Jahr 2023 um 20 Prozent ausgebaut werden. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikationskanäle sollen neu gestaltet und  die Verbandsstrukturen überarbeitet werden. Weiterhin ist geplant, die digitalen Bildungsangebote als festen Bestandteil der Arbeit zu etablieren. So sollen mindestens 50 Veranstaltungen pro Jahr zu aktuellen Themen von breitem Interesse angeboten werden.

Zum Schluss wir in dem Papier betont. „Das Konzept ist nicht in ,Stein gemeißelt‘. Es ist vielmehr als ein dauerhafter Prozess angelegt und wird sich ständigen Veränderungen und Anpassungen unterwerfen müssen“. Die 80 Delegierten nahmen das Konzept einstimmig an.

Weiterhin hatte die Versammlung den Vorstand neu zu wählen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Andreas Hummel gewählt. Wiedergewählt wurden die Vorsitzende Ingrid Schumann, die stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Manfred Böhm und Norbert Schnugg sowie der Geistliche Begleiter Diakon Herbert Meyer und Diözesanpräses Pfarrer Albert Müller. In die Verbandsleitung wurden außerdem 20 KAB-Mitglieder gewählt.