Zwei Oberfranken im Leichtathletik-Nationalkader
Kulmbacher Hummel und Liebenwald im Bundeskader/Hammerwurf
Nach der jährlichen Leistungssport-Konferenz im Bundesleistungszentrum Kienbaum bei Berlin veröffentlicht der deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) traditionell die Bundeskaderlisten in den einzelnen Disziplinen für die nächsten zwölf Monate. Eine Kaderzugehörigkeit ist für Leistungssportler die Grundvoraussetzung, um in Sportfördergruppen von Polizei, Zoll oder Bundeswehr aufgenommen zu werden, um in speziellen Studiengängen eine duale Karriere anzustreben zu können oder finanziell durch die Deutsche Sporthilfe gefördert zu werden. In Absprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund gelten bei der Nominierung strenge Richtlinien, wobei die Athleten entsprechende Kadernormen erfüllt haben müssen, aber zudem durch die einzelnen Disziplintrainer des DLV noch der Segen zur Förderwürdigkeit des einzelnen Athleten einfließt. Dass beim Blick auf die aktuellen Kaderlisten durchaus auch Überraschungen dabei sein können, zeigt dieses Jahr zum Beispiel ein prominenter Name. So findet sich der frühere zweifache Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) nicht mehr in der Namensliste des Nationalkaders. Die Kaderstruktur der olympischen Sportarten wird in drei Bereiche unterteilt. Athleten, die bei der letzten WM unter den besten Acht oder bei einer EM unter den besten Sechs performten, sind im Olympiakader (OK) notiert. Athleten mit entsprechender Kadernorm werden im sogenannten Perspektivkader (PK) eingruppiert und Nachwuchsathleten der Altersgruppe 18-19 Jahre können im Nationalkader 1 (NK 1) aufgenommen werden.
Auch zwei oberfränkische Leichtathleten finden sich dieses Jahr im Nationalkader wieder. Von der Trainingsgemeinschaft UAC Kulmbach/TSV Stadtsteinach ist der deutsche Hammerwurf-Meister Merlin Hummel (20) zusammen mit Kai Hurych (KSV Fürth/Odenwald) und Sören Klose (Eintracht Frankfurt) im Perspektivkader vertreten. Sein Trainingskollege Linus Liebenwald (18) wurde zusammen mit Tim Steinfurth (LG Eppstein), Timo Port (VT Zweibrücken) und Michael Neuenroth (Eintracht Frankfurt) in den Nationalkader 1 aufgenommen.
Für jüngere Talente wurde vor einigen Jahren der sogenannte NK 2 eingeführt, eine Schnittstelle zwischen Landes- und Bunderkader. Aus Oberfranken finden sich darin Fabius Schmitt (Weitsprung/LG Forchheim), Emma Lindner und Theresa Andersch (beide 800 Meter/beide LG Bamberg) sowie Jule Lindner (3000 Meter Hindernis/LG Bamerg) wieder.
Neueste Kommentare