Landkreis Lichtenfels: Umwelttipp – Richtiges Heizen mit Holz
Experten des Umweltzentrums informieren
Wenn die Nächte länger und kälter werden, fangen viele Leute an, sich die dunklen Stunden vor einem warmen, prasselnden Feuer im Kaminofen gemütlich zu machen. Dass es sich bei dem Brennstoff um einen nachwachsenden Rohstoff aus der Natur handelt, macht einem ein noch besseres Gefühl. Auch in der aktuellen Krisenzeit werden voraussichtlich viele Eigenheimbesitzer häufiger den Kaminofen nutzen, um sich hochpreisige Brennstoffe für die Öl- oder Gasheizung zu sparen.
Es gibt jedoch einige Punkte zu beachten, damit man durch das Befeuern des Kamins die Umwelt und seine Nachbarschaft nicht unnötig beeinträchtigt. Darauf weist das Umweltzentrum am Landratsamt Lichtenfels hin.
Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass die Feinstaubbelastung durch Holzfeuerungen insgesamt höher ist, als die durch den gesamten Pkw- und Lkw-Verkehr. Aufgrund von fehlerhafter Bedienung oder technischer Mängel kommt es darüber hinaus häufiger zu Rauchentwicklungen und damit zu einer direkten Beeinträchtigung umliegender Anwohner. Der Immissionsschutz am Landratsamt Lichtenfels möchte einige Tipps und Tricks an die Hand geben, damit Sie emissions-, rauch- und schadstoffarm heizen und somit einen wertvollen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten können. Viele Regelungen zum Nachlesen gibt außerdem die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) vor.
Brennstoff und Qualität
Egal, ob Scheitholz, Holzbriketts oder Pellets: Der Ofen muss immer mit dem Brennstoff befeuert werden, für den er zugelassen ist. Es muss sich jedoch immer um naturbelassenes Holz handeln bzw. aus diesem hergestellt werden. Es darf kein lackiertes oder anderweitig behandeltes Holz verfeuert werden, da hierbei durch die Verbrennung Stoffe entstehen können, die über das Abgas ausgetragen werden und schädlich, wenn nicht sogar krebserzeugend sein können. Auch Rindenbriketts, Stroh, Papier oder sonstige Abfälle haben nichts im heimischen Kaminofen zu suchen.
Holzlagerung
Wenn Sie Ihr Holz selbst im Wald schlagen, hat es meist einen hohen Wassergehalt. Es muss deshalb vor dem Einsatz im Ofen getrocknet werden, da durch die Wasserverdampfung viel Energie verbraucht wird und die Temperatur im Feuerraum nicht mehr für eine saubere Verbrennung ausreicht. Das Holz kann entweder im Freien, vor Regen und Feuchtigkeit geschützt, für ein bis zwei Jahre gelagert oder technisch getrocknet werden. Im feuchten Zustand brennt das Holz schlecht, qualmt und stinkt. Deshalb darf es beim Einsatz im Kaminofen einen Feuchtegehalt von 25 Prozent nicht überschreiten, informiert das Umweltzentrum.
Das richtige Heizen
Ziel des Anheizens ist es, möglichst schnell hohe Temperaturen im Feuerraum zu erzeugen. Hierzu werden Anzündhölzchen mit einem Anzünder entfacht. Zu Beginn der Verbrennung ist viel Luftzufuhr nötig, weshalb der Schieber vollständig geöffnet werden muss. Wenn die Verbrennung auf die größeren Holzscheite übergegriffen hat und in Gang gekommen ist, kann die Luftzufuhr wieder zurückgenommen werden. Bei Kaminöfen werden anschließend häufig kleine Mengen an Brennstoff nachgelegt, am besten kurz bevor die Flamme erlischt.
Ruß und Asche
Ein Indiz für eine gute Verbrennung finden Sie auch in der Asche: Je weniger Rückstände Sie haben, desto emissionsärmer betreiben Sie auch Ihren Kaminofen. Sollten sich Ruß- und Ascheablagerungen im Rauchrohr und Schornstein ansammeln, behindert das den Abtransport der Abgase und kann auch dazu führen, dass Abgase in den Wohnraum gelangen. Deshalb muss der Schornstein vom Kaminkehrer und das Rauchrohr sowie der eigentliche Ofen von Ihnen selbst regelmäßig gereinigt werden. Die übriggebliebene Asche können Sie vollständig erkaltet über den Hausmüll entsorgen.
Kontrolle und Wartung
Neben der Reinigung ist auch eine regelmäßige Wartung des technischen Zustands erforderlich. Bei älteren Modellen können auch Nachrüstungen oder der Austausch des Brennraumes erforderlich sein. Dies kontrolliert ebenfalls der Kaminkehrer, jedoch nur alle drei bis vier Jahre.
Sie können jedoch auch selbstständig einige Kontrollen vornehmen: Schließt die Ofentür noch richtig? Sind Schäden am Rost erkennbar? Können Luftschieber oder –klappen noch bewegt werden? Ist die Schamottierung abgeplatzt? Sollten Sie sich unsicher über den Zustand Ihres Ofens sein, kontaktieren Sie Ihren zuständigen Kaminkehrer oder einen Fachbetrieb.
Wenn Sie diese einfachen Punkte beim Befeuern Ihres Kamines beachten, steht einem gemütlichen Abend vor dem prasselnden Feuer nichts im Wege. Sie tun etwas für die Langlebigkeit Ihres Ofens und schützen gleichzeitig Ihre Nachbarschaft und die Umwelt.
Neueste Kommentare