Corona-Lage fordert Einrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg
Zuverlegungsdruck und kranke Mitarbeitende
Die Infektionszahlen gehen leicht zurück, die Lage bleibt dennoch angespannt: Auch wenn sich die Befürchtungen, am Beginn einer großen Herbst-Welle zu stehen, vorerst nicht zu bestätigen scheinen, herrschte in der jüngsten Sitzung der gemeinsamen Corona-Koordinierungsgruppe von Stadt und Landkreis Bamberg unter der Leitung von Landrat Johann Kalb keine euphorische Stimmung. Dafür stehen die medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in der Region derzeit noch zu stark unter Druck.
An den Kliniken fallen weiterhin viele Mitarbeiter:innen krank und coronabedingt aus, was die Versorgung der Patienten erschwert. Zudem unterliegen schwangere Mitarbeiterinnen im Krankenhaus einem generellen Beschäftigungsverbot, was die Situation weiter eskaliert, zumal der Frauenanteil im Gesundheitswesen besonders hoch ist. Daher kann das elektive Programm aktuell nur eingeschränkt umgesetzt werden.
Im Klinikum Bamberg wurden zuletzt 70 Patienten mit Corona-Infektionen stationär behandelt, wobei die Verläufe moderat waren. Nur eine Person musste auf die Intensivstation verlegt werden. Im Landkreis ist die Lage identisch, wobei in Scheßlitz und Burgebrach derzeit insgesamt drei Intensivbetten für Corona-Patienten genutzt werden. Beklagt wird der starke Zuverlegungsdruck aus Mittelfranken.
Vom Aufatmen ist der Pflegebereich noch weit entfernt. „Die Situation ist unverändert anstrengend“, erklärt Claudia Steblein, die bei der Stadt Bamberg zuständig ist für die Pflege- und Behinderteneinrichtungen. Von 42 Einrichtungen in Stadt und Landkreis sind aktuell 29 von Corona betroffen. „Bei uns sind die Zahlen leider noch nicht fallend.“ Da auch viele Mitarbeiter:innen von Infektionen betroffen sind, bleibe es eine tägliche Herausforderung, den Betrieb der Einrichtungen sicherzustellen.
Insgesamt zeigt sich seit der vergangenen Woche jedoch ein Rückgang bei den Zahlen. Die Inzidenzen, die für Stadt und Landkreis zu Beginn des Monats noch an und über 1000 Infizierten pro 100.000 Einwohnern lagen, haben sich inzwischen auf 642 (Landkreis) und 518 (Stadt) reduziert (Stand 25.10.2022). Genauso ist die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen zuletzt gesunken von zuvor 2326 auf nun 1284 in Stadt und Landkreis.
Gleichzeitig nehmen die Viertimpfungen an Fahrt auf. 3300 gab es hier in den vergangenen zwei Wochen, wobei mehr als zwei Drittel dieser Impfungen (2481) bei niedergelassenen Ärzten erfolgen. Insgesamt haben sich inzwischen 18.201 Personen in der Region zum vierten Mal impfen lassen.
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