Forchheim: „Intraoperative Hypnose“ – mit einer einfachen Methoden Schmerzen, Erbrechen und Übelkeit reduzieren
Ist es möglich, einen Patienten während einer Vollnarkose suggestiv zu beeinflussen? Diese Frage hat der Anästhesist und Hypnoseforscher Prof. Dr. Dr. Ernil Hansen vom Universitätsklinikum Regensburg kürzlich wissenschaftlich untersucht.
Er konnte überzeugend nachweisen, dass Patienten, denen während einer Vollnarkose über Kopfhörer ein positiv-hypnotischer Text mit beruhigender Hintergrundmusik vorgespielt wurde, nach der Operation durchschnittlich 35 % weniger Schmerzmittel benötigten. Außerdem zeigte sich, dass auch Übelkeit und Erbrechen wesentlich seltener auftraten. Dr. Hansen informierte seinen Kollegen Dr. Ulrich von Hintzenstern, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz, über die überraschenden Ergebnisse seiner Studie, die in der weltweit anerkannten medizinischen Fachzeitschrift ‚British Medical Journal‘ veröffentlicht wurden. Chefarzt Ulrich von Hintzenstern überzeugte sich von den Vorteilen, die mit dieser einfachen Methode erzielt werden können: „Das wollen wir auch unseren Patienten anbieten!“ Daraufhin wurden mit Unterstützung der Geschäftsführung zwei MP3-Player angeschafft und mit den positiv-hypnotischen Texten von Prof. Hansen bespielt.
Der Text für die Narkose beginnt mit diesem Satz: „Du schläfst nun fest und tief und kannst dich entspannen und ausruhen, erholen und Kräfte schöpfen, denn du bist in Sicherheit, wohlbehütet…“ Ulrich von Hintzenstern erklärt: „Jeden Patienten, der für eine Vollnarkose aufgeklärt wird, weisen wir auf diese tolle Methode hin und geben ihm ein Informationsblatt dazu mit. Wenn er die Vorteile dieser Methode nutzen will, muss er zur Operation einen eigenen Kopfhörer mitbringen oder kann sich ein einfaches Modell an der Klinikpforte für einen geringen Betrag kaufen. Es ist faszinierend, wie man mit einer einfachen Möglichkeit ohne ein einziges Medikament die Nebenwirkungen von Operation und Narkose überzeugend reduzieren kann. Das ist ein echtes Plus für unsere Patienten!“
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