Riegelhof Bamberg erhält Bauherrenpreis
Noch nie gab es so viele hochkarätige Bamberger Beiträge im Wettbewerb
Das Sanierungsobjekt „Riegelhof Bamberg – Vom Leerstand zum Wohnen am Wasser“ ist der Bamberger Preisträger des „Bauherrenpreises 2022“ der Arbeitsgemeinschaft Historischer Städte. Die Entscheidung fiel am 7. Oktober 2022, im Rahmen der Herbsttagung in Stralsund, zu der sich Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsstädte Lübeck, Stralsund, Meißen, Görlitz, Regensburg und Bamberg trafen. Der Preis ist mit insgesamt 2500 Euro Preisgeld dotiert.
Der am linken Regnitzufer gelegene Riegelhof in der Bamberger Altstadt wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut und ist über Jahrhunderte zur Anlage mit sieben Bauteilen um einen kleinen Innenhof gewachsen. Die Gebäude dienten zur Wohnnutzung und über 200 Jahre lang (bis 1953) wurde in den Gemäuern die „Riegelhofbrauerei“ mit Gaststätte betrieben. Das Bauherrenpaar und sein Architekt haben den Gebäudekomplex zwischen Concordiastraße, Molitorgasse, Riegelhofgasse und Regnitz in den Jahren 2017 bis 2021 umfassend und sorgfältig saniert.
Ziel der Bauherren war es, qualitativ hochwertigen Wohnraum für Studierende, Paare, und junge Familien zu schaffen und gleichzeitig die historische Bausubstanz zu sichern. Das Sanierungsprojekt wurde in zwei Bauabschnitte zwischen 2017 und 2021 unterteilt, um den Bauprozess auf engstem Raum zu gewährleisten und so die intensive Baubetreuung zu ermöglichen. Damit konnten wertvolle historische Details gesichert und erhalten werden. In vier Geschossen entstanden insgesamt 13 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe und verschiedener Grundrisse. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die das Sanierungsprojekt gefördert hat, bezeichnet den Riegelhof als ein „in seiner erhaltenen Substanz herausragendes Denkmalensemble.“
„Die Entscheidung darüber, welche drei Sanierungsobjekte der Jury in Stralsund vorgelegt werden, war diesmal besonders schwer, weil noch nie so viele hochkarätige Beiträge eingereicht wurden“, so Baureferent Thomas Beese. Alle Bauherren und Architekten der insgesamt 11 Bamberger Bewerbungen verdienten Dank und Anerkennung für ihren wertvollen Beitrag zum Erhalt des Stadtdenkmals. Der Wettbewerbssieger habe mit dem Sanierungsprojekt ein bis 2017 verwahrlostes Ensemble im Herzen des Bamberger Welterbes vor dem Verfall gerettet und zugleich hochattraktiven neuen Wohnraum geschaffen: „Herzlichen Glückwunsch!“
Weitere Infos: http://www.denkmalansicht.de/
Ausstellung geplant
Der Preisträger und alle zum Wettbewerb eingereichten Bamberger Sanierungsobjekte der interessierten Öffentlichkeit werden in einer Ausstellung mit Hilfe von Plänen, Fotos und Illustrationen vorgestellt. Ort und Zeit werden noch bekanntgegeben.
Infos
Bereits zum siebten Mal hat die Arbeitsgemeinschaft Historische Städte einen Bauherrenpreis für „Hervorragende Sanierung oder Neubau im historischen Stadtkern in den Mitgliedsstädten“ vergeben. Ziel des Preises ist die Würdigung vorbildhafter Beiträge zur behutsamen und qualitätsvollen Weiterentwicklung im Innenstadtbereich.
Weitere Bauherren der Stadt Bamberg 2022, die mit Anerkennungen versehen wurden:
- Die fachgerechte Restaurierung des kleinen mittelalterlichen Fischerhauses Sandbad 27 war schon aufgrund der Baustelleneinrichtung in der engen Gasse und ohne Grundstück eine besondere Herausforderung. Das Haus wird vom Eigentümer bewohnt und bietet trotz der zentralen Lage ruhige und angenehme Wohnräume im Herzen des Welterbes.
- Die Rostscheune in der Färbergasse wurde als Anwesen der Gärtnerfamilie Rost ca. 1850 im nördlichsten Bereich der ehemaligen Mangschen Wachsbleiche errichtet. Die STADTBAU GMBH BAMBERG erwarb nach langem Leerstand das Gebäude und sanierte es unter größtmöglicher Schonung der historischen Substanz und mit viel Liebe zum Detail. Heute bietet die Rostscheune Raum für Kultur, Bildung, Kommunikation und Kulinarik. Das ehemalige Gärtnerhaus in der Färbergasse 28 entwickelt sich damit auch zu einem neuen Treffpunkt für die Menschen im Quartier. (Info: https://rostscheune.de)
Die bisherigen Preisträger
- 1998: Kasernstraße 1, Palais Schrottenberg
- 2002: Hinterer Bach 5, Wohnhaus privat
- 2006: Willy-Lessing-Straße 7, Bamberger Synagoge
- 2010: Kleberstraße 20, Wohnhaus privat
- 2014: Brennerstraße 9, Fahrradparkhaus
- 2018: Unterer Kaulberg 2,Wohnhaus privat
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