Lichtenfelser MdB Emmi Zeulner: „Durchbruch bei der Vergütung für Pflegestudentinnen und –studenten“
In der letzten Regierungsbefragung hat Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf Nachfrage der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner zugesagt, eine bundesweite Vergütung in der akademischen Pflegeausbildung einzuführen. „Das ist ein Meilenstein. Schon lange fordere ich, die Ausbildung für Pflegefachkräfte – ob akademisch oder generalistisch – zurück auf die Tagesordnung des Bundestages zu holen, um Verbesserungen zu erreichen. Unter anderem brauchen wir eine Ausbildungsvergütung für akademische Pflegeauszubildende. Ich bin froh, dass ich dem Minister zumindest dieses Versprechen abringen konnte“, so Zeulner.
„Eine Vergütung ist wesentlich, weil wir in den vergangenen zwei Jahren, in denen Pflege nun berufsqualifizierend studiert werden kann, gemerkt haben, dass es ohne nicht geht“, erklärt Zeulner. Mit dem Bachelor-Abschluss schließen Pflegestudentinnen und –studenten auch die berufliche Pflegefachausbildung ab. Während des Studiums sind deshalb immer wieder Praxiseinsätze (insgesamt 2300 Stunden) vorgesehen, sodass es ihnen nicht möglich ist, einem geregelten Nebenjob nachzugehen. Zudem arbeiten die Pflegestudentinnen und -studenten während ihrer Praxiseinsätze Hand in Hand mit den beruflichen Pflegeauszubildenden, die regulär eine Ausbildungsvergütung erhalten. Entsprechend berichten die Hochschulen von hohen Abbruchquoten und ausbleibender Nachfrage. Zeulner: „Die Vergütung gibt den Studentinnen und Studenten mehr Sicherheit und steigert die Attraktivität des Studiengangs. In einem Beruf, in dem Fachkräftemangel herrscht, ist sie deshalb dringend notwendig.“
Warum hochschulisch ausgebildete Pflegefachkräfte, empfohlen werden hier ca. 10 bis 20 Prozent, dringend gebraucht werden, ergibt sich laut Zeulner aus dem zukünftigen Pflegebedarf: Durch die steigende Anzahl älterer Menschen und dem Anstieg chronischer Leiden, oftmals auch mehrerer Krankheiten gleichzeitig, wird die Versorgung von Pflegebedürftigen komplexer und die Nachfrage nach evidenzbasierter, individualisierter Pflege steigt. Dies können akademisch ausgebildete Pflegekräfte als Ergänzung in den multiprofessionellen Teams unterschiedlicher Fachkräfte und Qualifikationsstufen leisten. Studien zeigen dies bereits heute. „Deshalb ist es wichtig, dass die Pflegeausbildung beruflich wie akademisch in Deutschland praxisorientiert ausgerichtet ist. Die Auszubildenden müssen dann aber auch ihren Lebensunterhalt durch eine Ausbildungsvergütung bestreiten können. Dass geht im Bereich der akademischen Ausbildung eben nur über eine entsprechende Vergütung während des Studiums“, so Zeulner.
Es darf aber nicht nur bei der Ausbildungsvergütung bleiben. Zeulner kündigt an, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der nächsten Sitzungswoche einen Antrag zur Stärkung der akademischen Pflegeausbildung vorlegen wird. Mit seinem Versprechen, für eine Vergütung zu sorgen, greift Lauterbach einen wesentlichen Punkt des geplanten Antrags für eine Stärkung der akademischen Pflegeausbildung auf. Damit aber nicht genug: „Die Politik hat versprochen, die Pflege in der Coronapandemie nun endlich gehört zu haben und, dass es nicht beim Klatschen bleibt. Das muss sie nun auch dringend einlösen. Zu viel Zeit ist bereits wieder vergangen, Lauterbach hätte die Entbürokratisierung beispielsweise viel früher angehen müssen, um kurzfristig Entlastung zu schaffen. Deshalb werden wir dafür kämpfen, dass der Pflege endlich Gehör geschenkt wird, “ so Zeulner abschließend.
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