Engagiert gegen Antisemitismus und Antiziganismus: Seminar für Ehrenamtliche in Bamberg
Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma – beide Gruppen sind stark von Gewalt, Hass und Hetze und abwertenden Zuschreibungen betroffen. Welchen Beitrag können Engagierte und Vereine als Stimmen der Zivilgesellschaft bei der Bekämpfung von Antisemitismus und Antiziganismus leisten? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt eines Seminars am Sonntag, 23. Oktober, 10 bis 17 Uhr, in der Israelitischen Kultusgemeinde in Bamberg. Zu der Veranstaltung lädt das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE e.V.) zusammen mit der Jüdischen Gemeinde, dem Landesverband der Sinti und Roma und dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Bamberg ein.
Gewalt und Hass gegenüber Juden und Jüdinnen nehmen zu. Antisemitismus lässt sich nicht alleine als „Vorurteil über die Juden“ erklären. Er ist vielmehr eine Ideologie, eine „Welterklärung“, die die Grundfesten unseres demokratischen Zusammenlebens angreift. Dies zeigt sich im Zuge der Corona-Pandemie sehr deutlich. Sinti und Roma erleben viel zu oft in ihrem Alltag in Deutschland Abwertung und Ausgrenzung. Sie treffen auf Vorurteile, strukturelle Diskriminierung und menschenfeindliches Verhalten.
Achtsamkeit durch persönliche Begegnung
Das Seminar zielt darauf ab, nicht nur das Bewusstsein für aktuelle Formen von Antisemitismus und Antiziganismus bei Ehrenamtlichen zu stärken, sondern auch den Alltag von Sinti und Roma und die Vielfalt von jüdischem Leben kennen zu lernen. Eine achtsame Zivilgesellschaft beginnt und gelingt mit persönlicher Begegnung. Die lokale Vernetzung mit der jüdischen Gemeinde und dem Landesverband der Sinti und Roma soll über den Termin hinaus bestehen.
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Blickwechsel“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert wird. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf: „Antisemitismus tritt wieder sichtbarer zutage – das können und dürfen wie als Gesellschaft so nicht hinnehmen! Das Projekt ,Blickwechsel‘ leistet einen wichtigen Beitrag und setzt an einer entscheidenden Stelle an: Es schafft Begegnung. Außerdem mahnt es und regt dazu an, die eigenen oft unbewussten Verstrickungen mit entsprechenden Denkmustern zu hinterfragen und zu reflektieren.“
Anmeldung und Kontakt
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung und Kontakt über www.lbe.bayern.de/service/fortbildung/
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