Bamberger Kulturpolitik: Zeit der „Bewährung“ ist verstrichen
Der Kulturhaushalt der Stadt Bamberg beläuft sich auf rund zwölf Millionen Euro. Das Gros fließt in städtische Einrichtungen wie Theater, Museen, Musikschule, VHS und künftig die Stadtbibliothek. Zuständig ist die Kulturreferentin der Stadt Bamberg: Ulrike Siebenhaar. Zweifel begleiten die Referentin von Beginn an. Die CSU/BA-Stadtratsfraktion will jetzt einen Bericht über die bisherige Arbeit des Kulturreferats seit Sommer 2020 und im Besonderen darüber, wie die im Frühjahr 2022 bewilligten Gelder für neue Party-Hotspots für die jüngere Generation eingesetzt wurden. In einer Pressemitteilung der CSU/BA-Stadtratsfraktion will Stadtrat Stefan Kuhn wissen, was aus diesem Versprechen wurde und wo Bedarfe bestehen. Dazu sei das Geld genehmigt worden. Es sollte daher nunmehr dem Stadtrat dargelegt werden, „was hier konkret passiert ist und ggfs. in die Wege geleitet wurde“, verlangt Kuhn.
Laut der Pressemitteilung der CSU/BA-Stadtratsfraktion betrachtet Fraktionsvorsitzender Peter Neller die Arbeit von Kulturreferentin Siebenhaar grundsätzlicher. Diese habe selbst in der Presse angegeben, dass zu ihrem Amtsantritt besprochen worden sei, ihr Wirken nach eineinhalb Jahren zu überprüfen und zu bewerten. Diese Zeit der „Bewährung“ sei jetzt verstrichen und die CSU/BA-Stadtratsfraktion beantragt deshalb bei Oberbürgermeister Andreas Starke, die Evaluation der bisherigen Arbeit des Kulturreferats seit Sommer 2020 auf die Tagesordnung des Kultursenats zu setzen.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzenden Anne Rudel und Ursula Redler berichteten von „Enttäuschten und Unzufriedenen“ in der Bamberger Kulturszene und bei kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern. Dabei spiele auch eine Rolle, wie Ulrike Siebenhaar in ihr Amt berufen wurde. Das sei ohne die übliche Ausschreibung geschehen und wurde maßgeblich als politische Entscheidung der neuen Rathausmehrheit gesehen. Die CSU/BA-Fraktion verlange jetzt zumindest einen ersten Bericht über verschiedene Teilbereiche des Bamberger Kulturlebens; insbesondere über die Ansage, dass für den Party-Hotspot auf der Unteren Brücke Alternativen zu suchen seien. „Aus unserer Sicht muss die Stadt über diesen besonderen Aspekt hinaus das Thema Angebote für die Jugend mit Priorität behandeln“, betonen Rudel und Redler.
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