Einsatzübung des THW Kirchehrenbach
Spektakulärer Unfall im Steinbruch bildete Übungsszenario
Nach zweijähriger Pause trafen sich Feuerwehr Kirchehrenbach und das THW Kirchehrenbach zu ihrer sechsten gemeinsamen Übung im Ortsverband Kirchehrenbach. In diesem Jahr war auch die Bergwacht Forchheim und Wiesenttal dabei und Unterstützung zur Übung kam dabei vom BRK Forchheim. Das BRK Forchheim unterstützte die Übung ebenfalls mit Verletztendarstellern.
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde ging es auch gleich los. Zugführer Volker Gebhard teilte den mehr als 40 Helfern der drei Organisationen den Einsatzauftrag mit: „bei einem illegalen Autorennen in einem Steinbruch nahe der Landkreisgrenze verunfallten zwei Fahrzeuge und es gibt mehrere Verletzte. Aktuell ist von neun Verletzten auszugehen, die teilweise nicht direkt an den Unfallstellen, sondern sich im Gelände befinden.
Direkt nach der Bekanntgabe des Einsatzauftrages machten sich die Helfer auf den Weg zum Unfallort. Als Teil der Übung fuhren alle zehn Fahrzeuge der drei Organisationen in einer Kolonne auf den Weg durch die Fränkische Schweiz. Vor Ort erkundeten die Einsatzleiter der drei Organisationen die Einsatzstelle und koordinierten kurz darauf die Helfer und Fahrzeuge zu den jeweiligen Unfallpunkten. Ein Fahrzeug war über einen Felsvorsprung gerutscht und mit der Front in der Luft gerade noch so hängen geblieben, durch das abrupte Abbremsen hatten sich die drei Insassen verschiedene Verletzungen zugezogen. Da die Verletzten das Fahrzeug nicht mehr eigenständig verlassen konnten, schafften die Helfer einen Zugang, um sie zu retten. Zuvor sicherten sie das Fahrzeug im Frontbereich gegen weiteres Abrutschen, bevor die Helfer von FW und THW sich an die Rettung und Erstversorgung der verletzten Personen machen konnten.
Parallel dazu machte sich eine Gruppe Feuerwehrler auf den Weg zum zweiten verunfallten Fahrzeug. Dieses lag unterhalb eines Abhangs in einem Geröllhaufen auf dem Dach. Auch hier waren drei Verletzte und bewusstlose Personen im Fahrzeug eingeschlossen, die es zu retten galt. Da ein direkter Zugang vom Plateau, auf der sich der Geröllhaufen befand, nicht möglich war, bauten die Helfer der Feuerwehr aus einer Leiter eine Abstiegshilfe, welche dann im weiteren Verlauf als Schrägebene für Transporte benutzt wurde. Mittels Schere und Spreizer wurde beim Fahrzeug ein Zugang in den Innenraum geschaffen, die Personen nach und nach gerettet und mittels der Schrägebene zum Rettungsdienst gebracht.
Die Retter der Bergwacht machten sich indes in den verschiedenen gelagerten Geröllschichten auf die Suche nach den drei weiteren bekannten Verletzten, die während der Unfälle in der Nähe waren. Sie hatten bei den Unfällen durch abstürzende und herumfliegende Steine und Fahrzeugteile teils schwere Verletzungen erlitten. Sie wurden nach der Erkundung in der Nähe des zweiten Fahrzeugs gefunden. Besonders herausfordernd war hier eine Wirbelsäulenverletzung einer Person, die dadurch nur besonders schonend zum Rettungsdienst transportiert werden konnte. Die anderen beiden Personen hatten mit einer Beinfraktur und einer Kopfplatzwunde im Verhältnis nicht so schwere Verletzungen, wie die erste Person. Während drei Retter sich um die Erstversorgung der Personen kümmerten, entschieden sich weitere Retter der Bergwacht zusammen mit den Kollegen des THW eine Seilbahn zu bauen, um die Verletzten zu retten. Beim Aufbau musste die Überlegung jedoch wieder verworfen werden, da der gewählte Fixpunkt der unteren Ebene durch die Gerölllagen zu niedrig für das Vorhaben war.
Zwischenzeitlich hatten die Kollegen der Feuerwehr die drei Personen aus dem Fahrzeug an den Rettungsdienst übergeben können, so improvisierte man die Rettung der drei im Geröll befindlichen Personen. Mit dem Schleifkorb wurden die Verletzten von dem gemischten Team mit Helfern aus allen drei Organisationen ebenfalls zu Schrägebene gebracht und nach oben transportiert. Durch den unebenen Untergrund und die dadurch wacklige Schrägebene entschieden sich die Helfer gemeinsam entlang der Ebene diese gemeinsam zu stützen und bei dem Transport auf die obere Ebene zu unterstützen. Schließlich konnten alle Verletzten an den Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben werden.
Nach dem Rückbau ging es für alle zurück in den Ortsverband Kirchehrenbach. Dort beschloss man die Übung mit einem gemeinsamen Grillen und Austausch über die spektakuläre Übung. Auch das war von den Übungsleitern des THW Kirchehrenbach Stefan Lalla und Volker Gebhard Teil der Übung. Für sie, sowie Kommandant Sebastian Müller, ist die Übung nicht nur ein Erfahrungsaustausch von Fachwissen. Das gegenseitige Kennenlernen der Helfer untereinander stärkt und fördert bei realen Einsätzen die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen.
So wurde von allen Beteiligten der Übungstag als Erfolg gewertet, wobei jedoch die Hoffnung aufkam, dass man hoffentlich zu keiner Zeit einen Einsatz aus solch fahrlässigem Grund bekommen wird.
Karoline Kötter
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