Das Bündnis „Vote16“ will das Wahlalter auf 16 Jahre absenken – Eine erste Unterschriften-Sammlung für ein Volksbegehren ist ab dem Frühjahr 2023 geplant

Vote16: Volksbegehren für das Wahlrecht ab 16 in Bayern steht in den Startlöchern

• Bündnis zur Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre in Bayern gegründet. Umsetzung erfolgt im Wege eines Volksbegehrens. Erste Unterschriften sollen ab Frühjahr 2023 gesammelt werden.

• JoinPolitics fördert das Vorhaben mit 50.000 € Startkapital für die kommenden 6 Monate. Zusätzlich werden zwei der Gründer:innen – Kerry Hoppe und Jannik Jürß – als “Politische Talente” gefördert.

Vote16 will nicht weniger als die bayerische Verfassung ändern. Für die Landtagswahl 2023 hat die junge Initiative ein überparteiliches Bündnis initiiert, welches das Wahlalter auf 16 Jahre senken will.

“Die Generation U18 ist so politisch wie lange nicht. Sie will nicht nur politisch aktiv sein, sondern tatsächlich mit wirklicher Stimmkraft wahrgenommen werden.”, erklärt Kerry Hoppe (21), eine der fünf Gründer:innen von Vote16.

Ihr Gründerkollege Jannik Jürß (26) ergänzt: “Unsere Demokratie ist in der Krise. Abnehmende Wahlbeteiligung und sinkendes Vertrauen in die Politik sind hier nur zwei Indizien. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend leider noch verstärkt. Gerade die Belange junger Menschen sind dabei zu oft unter den Tisch gefallen. Die Demokratie muss das Vertrauen derjenigen zurückgewinnen, die sie in Zukunft aktiv gestalten sollen.”

Psychische Probleme durch monatelange soziale Isolation, massive Brüche in Ausbildungs- und Berufsbiographien – das Vertrauensverhältnis zwischen jungen Menschen und ihren parlamentarischen Vertretern ist angespannt. Dabei übernehmen junge Menschen schon heute Verantwortung für sich und die Gesellschaft: Als Rettungssanitäter:innen, als Polizist:innen und Soldat:innen, als Handwerker:innen als Steuerzahler:innen.

Für Vote16 ist klar: Wer Leben rettet, unseren Mittelstand stützt und unser Sozialsystem finanziert, der sollte auch parlamentarisch repräsentiert werden. Der parteipolitische Ansatz, das Wahlrecht ab 16 im Bayerischen Landtag durchzusetzen, ist aber bisher gescheitert. Die zahlreichen eingebrachten Einzelinitiativen der Oppositionsparteien konnten sich aufgrund der aktuellen Mehrheitsverhältnisse im bayerischen Maximilianeum nicht durchsetzen. Daher setzt Vote16 auf ein neues Vorgehen. Gestützt durch ein wachsendes Bündnis soll das Wahlrecht ab 16 zur gesamtgesellschaftlichen Frage gemacht werden. Nicht gegeneinander, sondern durch ein Miteinander von Parteien, gesellschaftlichen Organisationen, Jung und Alt, progressiv und konservativ möchte Vote16 ein Volksbegehren starten und damit langfristig einen Beitrag zur demokratischen Verwurzelung unserer Gesellschaft leisten.

„Mit dem Wahlrecht ab 16 würde die Politik der jungen Generation die symbolische Hand reichen. Dieser Handschlag würde aussagen: Wir sehen, vertrauen und brauchen euch!.“ stellt Livia Kerp (20) klar.

Vote 16 startet dabei nicht mit leeren Händen. Bereits jetzt erhält die Initiative Startkapital in Höhe von 50.000 € durch die Organisation JoinPolitics. Diese unterstützt junge politische Talente, die mit Mut und Leidenschaft Lösungen für die großen Fragen unserer Zeit entwickeln.

Die Gründer:innen

Vote16 wurde von fünf jungen, engagierten und politisch erfahrenen Gründern gegründet. Neben ihnen arbeitet ein stetig wachsendes überparteiliches Team an der Umsetzung des Volksbegehrens.

• Jannik Jürß (26) engagiert sich seit er 16 Jahre alt ist für politische Bildung, seit 2016 ist er Parteimitglied. Aktuell ist er Stellv. Landesvorsitzender der Jungen Liberalen im Freistaat. Dass seine Generation in der Politik kaum Gehör findet, merkte er, als Schleswig-Holstein um die Einführung von G8 stritt – Seine Meinung und die seiner Mitschüler:innen, die gerade G9 durchliefen, wurde schlichtweg ignoriert.

• Kerry Hoppe (21) ist mit 17 Jahren Parteimitglied geworden und hat als freiwillig Wehrdienstleistende einen lebenslangen Eid auf das Grundgesetz geschworen. Die Politik hielt sie für mündig genug, das Land zu verteidigen, aber nicht reif genug, um eine Wahlentscheidung zu treffen. Aktuell ist sie Stellv. Landesvorsitzende der Jungen Liberalen in Bayern.

• Franz Wacker (23) engagiert sich für außerschulische Bildungsarbeit. Seit 2020 hat er das Amt des Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung in Bayern inne. Als UN-Jugenddelegierter ist er auch international unterwegs. Durch sein Engagement bekommt er immer wieder vor Ort mit, dass die Meinung und Wünsche der jungen Menschen nicht das benötigte Gehör bekommen. Für ihn ist der Schlüssel zum Erfolg die Wahlaltersenkung auf 16 Jahre.

• Benjamin Ziegs (24) ist seit 2016 im Bereich der Jugendbildung beheimatet und fungiert seit 2019 als Finanzvorstand von Deutsche Model United Nations e.V. – einer deutschen NGO, die mit speziellem Beraterstatus beim ECOSOC der Vereinten Nationen akkreditiert ist. Dort stellte er fest, wie wichtig Jugendpartizipation in Gesellschaft, Staat und Politik ist.

• Livia Kerp (20) bloggt seit sie 13 Jahre alt ist über Politik und gesellschaftliche Themen. Ihren ersten Artikel über Wählen ab 16 schrieb sie mit 15. Mit 18 Jahren schrieb sie ihr erstes Buch „How to Politik“, mit dem sie jungen Menschen einen Zugang zu Politk geben will. Sie war im Zuge der Bundestagswahl 2021 für das Instagram-Format von RTL Aktuell als GenZ-Reporterin unterwegs. 2017 erhielt sie für ihre politische Aufklärungsarbeit den RTL-Com.mit Award und 2018 den Young Media Award.