Verkehrsunfall bei Baiersdorf mit mehreren PKW und 10 Verletzten
Überblick aus der Luft durch Drohne
Am 12.10.2022 alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Nürnberg um 16:47 Uhr zwei Rettungswagen (RTW) des BRK Baiersdorf und Erlangen, das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des BRK Erlangen, sowie den diensthabenden Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD), ebenfalls vom BRK Erlangen-Höchstadt, zu einem Verkehrsunfall auf die BAB 73 zwischen den Anschlussstellen (AS) Möhrendorf und Baiersdorf-Nord. Mehrere Fahrzeuge sollen dort ineinander gefahren sein.
Die weitestgehend vorbildlich gebildete Rettungsgasse, ermöglichte ein schnelles Vorwärtskommen durch den rasch aufbauenden Stau im Feierabendverkehr.
Da auf der Anfahrt durch Meldungen der Feuerwehr eine Vollsperrung und Blockierung aller Fahrspuren bestätigt wurde, ließ die ILS in Abstimmung mit dem ELRD den 2.RTW an der AS Möhrendorf anhalten, um die erste rettungsdienstliche Lage abzuwarten und ggf. von der Gegenseite einen Transport bewerkstelligen zu können.
Bei fast zeitgleichen Eintreffen des 1. RTW, des NEF, sowie der Feuerwehr wurde eine 1. Lage auf Sicht (Bestätigung der Einsatzmeldung) und Lageerkundung an der sehr komplexen Einsatzstelle durchgeführt. Es galt zügig zu sortieren, wer betroffen und/oder verletzt ist.
Bei Ankunft des ELRD wenige Augenblicke später wurde gerade eine weitere Lagemeldung durch den 1.RTW abgesetzt, wonach fünf bis zehn Verletzte vorhanden sind (überwiegend leicht, eine Person ist noch im Fahrzeug). Daraufhin forderte der ELRD sofort zwei weitere RTW (ASB Erlangen und ITW des BRK Erlangen) an die Einsatzstelle an. Zeitgleich erfolgte die Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr, die Kräfte über die Behelfsausfahrt gegen die Fahrtrichtung anfahren zu lassen, um einen Abtransport sicherzustellen.
Die Kollegen der First Responder der FFW Baiersdorf, sowie die Feuerwehr Möhrendorf unterstützen den Rettungsdienst bei der ersten Versorgung und Betreuung. Mit der Feuerwehr wurde die priorisierte, schonende Rettung der noch im PKW eingeschlossenen Patientin abgesprochen und durchgeführt.
Parallel erfolgte eine Nummerierung und Zuordnung zu den Unfallfahrzeugen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten einmal medizinisch beurteilt wurden. Ein auf der Gegenfahrbahn im Stau auf Höhe der Unfallstelle stehender Notarzt bot spontan seine Hilfe an und übernahm nochmal die ärztliche Beurteilung der Leichtverletzten und Betroffenen.
Somit konnte nach wenigen Minuten die Lage „derzeit max. zehn Patienten, einmal „rot“, einmal „gelb“, achtmal „grün bzw. unverletzt““ an die ILS gemeldet, sowie deren Versorgung begonnen werden.
Der 2.RTW übernahm die Versorgung der noch Eingeschlossenen bei der technische Rettung, der 3. und 4.RTW (ITW) übernahmen Patiententransporte in zwischenzeitlich durch die ILS abgeklärte Krankenhäuser.
Der 1. RTW konnte die Einsatzstelle nicht mehr verlassen (Abfahrt durch Unfallstelle blockiert, dahinter zahlreiche Einsatzfahrzeuge) und übernahm somit schließlich die Absicherung der Arbeiten durch die Kameradinnen und Kameraden der eingesetzten Feuerwehren.
Durch den Rettungsdienst wurden schließlich sechs Patienten in umliegende Kliniken abtransportiert, bei vier Patienten ergab sich keine Transportnotwendigkeit.
Um einen besseren Überblick über die Einsatzstelle zu bekommen (Dokumentation des RD/der FW und zur Unterstützung der Ermittlungsarbeit der Polizei ), wurde in Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr – nach Abschluss aller Patientenversorgungen und -transporte – die Drohne des ELRD vom BRK eingesetzt. Die Draufsicht erlaubt noch eine vollkommen andere Sichtweise auf die Einsatzstelle.
Allen Verletzten wünschen wir eine rasche Genesung!
Wir danken allen Einsatzkräften für die gewohnt reibungslose, interprofessionelle Zusammenarbeit, und den Aufofahrern für die Rettungsgasse.
Stefan Pechtl, BRK ERH
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