Ministerin Michaela Kaniber eröffnet in Grafengehaig Projekt der Förderoffensive Nordostbayern

Dorfgemeinschaftshaus in Grafengehaig. © Judith Schmidhuber /StMELF
Dorfgemeinschaftshaus in Grafengehaig. © Judith Schmidhuber /StMELF

Vitale Ortskerne statt Leerstände

Der Freistaat investiert in die Vitalität der ländlichen Räume Nordostbayerns: Nach rund zwei Jahren Umbauzeit ist im oberfränkischen Grafengehaig im Landkreis Kulmbach aus einem leerstehenden Bestandsgebäude ein vielfältig nutzbares Gemeinschaftshaus entstanden. Mit der Schlüsselübergabe hat die für die ländliche Entwicklung zuständige Agrarministerin Michaela Kaniber dem vitalen Dorfleben in Grafengehaig wieder ein neues Zuhause gegeben. „Jedes Dorf lebt von dem Miteinander seiner Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Dorfgemeinschaftshaus ist es gelungen, einen wunderbaren Ort der Begegnung in der Ortsmitte zu schaffen. Durch die gezielte Nutzung des Leerstands im Ortskern ist auch ein Stück oberfränkische Heimat und prägender Baukultur für kommende Generationen erhalten worden“, sagte die Ministerin bei der Eröffnung. Das Projekt sei daher auch ein besonders gelungenes Beispiel für die Revitalisierung von Ortskernen.

Die Sanierung des Gebäudes in Grafengehaig wurde in der Förderoffensive Nordostbayern über das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken mit 1,3 Millionen Euro unterstützt. Durch den ebenfalls geförderten Erwerb und Abbruch des Nachbaranwesens konnte zudem Platz für den Neubau eines barrierefreien kommunalen Mehrfamilienhauses mit fünf Wohneinheiten geschaffen werden.

Die Förderoffensive Nordostbayern hat zum Ziel, die Ortskerne in dieser von Leerständen besonders betroffenen Region nachhaltig aufzuwerten und attraktiver zu gestalten. Von 2017 bis 2020 wurden in diesem Rahmen von den Ämtern für Ländliche Entwicklung Oberfranken und Oberpfalz insgesamt Fördermittel der Dorferneuerung in Höhe von 70 Millionen Euro für 192 Maßnahmen von 71 Gemeinden bewilligt. Neben Sanierung und Umbau von Bestandsgebäuden wurden damit auch Erwerb und Rückbau von Hofstellen oder Gebäuden zur Anlage von Plätzen und Freiräumen für die Dorfgemeinschaft ermöglicht. In einigen Fällen wurden auch Ersatzbauten für Gemeinschaftszwecke oder Bauflächen für den Wohnungsmarkt geschaffen. Die Förderoffensive Nordostbayern ist ein großer Erfolg. Der Fördersatz von 90 Prozent hat es vielen Gemeinden erst ermöglicht, lang ersehnte Lösungen für Leerstände umzusetzen und so die Ortskerne wiederzubeleben“, so die Ministerin.

Der erprobte Ansatz der Förderinitiative Nordostbayern wurde 2018 mit der Förderinitiative „Innen statt Außen“ auf ganz Bayern ausgeweitet. Die Innenentwicklung ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Dorferneuerung, der Gemeindeentwicklung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zur Unterstützung kommunaler Allianzen. Durch die gezielte Nutzung von Leerständen in den Ortskernen soll aktiv der Flächenverbrauch an den Ortsrändern reduziert werden.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.ale-oberfranken.bayern.de/152823/index.php und unter www.stmelf.bayern.de/landentwicklung/dokumentationen/255314/index.php.