Zwischen Purzelbärchen, Einhörnern und Walberla-Spezialitäten – So verlief der Herbstmarkt im Wildpark Hundshaupten
„Pikanderla vom Walberla“
Der Herbstmarkt im Wildpark Hundshaupten war verregnet
„Wir sind Naturmadla“, sagen Hildegard aus Kalchreuth und ihre Freundin Marina aus Schossaritz, als sie an einem der ersten von insgesamt 35 Ständen ihre selbst gebundenen Herbstkränze während des inzwischen sechsten Herbstmarktes im Wildpark Hundshaupten präsentieren, den Landrat Hermann Ulm zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Michael Hofmann (beide CSU) in dessen Eigenschaft als Vorsitzender des Fördervereins eröffnet hatte.
Wichtig ist für Hildegard und Marina, dass für ihre Kränze alles regional ist und aus der Natur kommt. Die Zutaten für ihre kunstvollen Herbstkränze stammen aus dem eigenen Garten oder aus den Gärten von Freundinnen. Es wird aber auch im Wald und auf Wiesen gesammelt, der Hafer ist selbst angebaut und sogar das Heu ist aus eigener Ernte. Dafür wird sogar extra der uralte Heuwender an den historischen Eicher-Traktor angehängt. Michaela Porster und Pauline Linder sowie weitere Frauen vom Kinderschutzbund Forchheim stricken und nähen das ganze Jahr über, um ihre Stofftiere und Wollsocken dann beim Herbstmarkt für einen guten Zweck verkaufen zu können. Auch Marmeladen werden selbst eingekocht.
Familienhebamme Frauke Löw und die Leiterin der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Forchheim, Karin Kohlmann, sowie Eleni Papageorgopoulos und Antje Ruppert vom Büro Sinus wollen das Bundesprojekt „Frühe Hilfen“ mit ihrer „Glücksrätselaktion“ bekannter machen. Wer am Glücksrad dreht muss dann bestimmte Fragen über Babys oder die Kindererziehung beantworten. Was es nicht alles gibt.
Die Kräuterfee Carola Kubik aus Ortsspitz stellt „Pikanderla vom Walberla“ selbst her. Die Walberla-Spezialität sind kräftige Dips aus verschiedenen Obstsorten, die gut als deftige Beigabe zur Brotzeit oder zum Rinderfilet passen. Im Angebot hat sie auch verschiedene Kräutersalze. Alle Kräuter stammen aus ihrem Garten oder wurden in der Natur gesammelt.
Die gelernte Goldschmiedin Elke Wagner aus Heroldsberg präsentiert ihren „Seelenfreunde-Schmuck“. Jeder Kettenanhänger oder Ohrring ist ein Unikat, in welches Hunde-, Katzen-, Pferde- oder Kinderhaare eingearbeitet sind und das ein ideales persönliches Geschenk darstellt. Seit über 40 Jahren ist Christian Kühnel-Kratz aus Ermreuth auf der Frankenalb auf der Jagd nach schönen Ammoniten. Sein Keller und sein Schuppen sind voll mit urzeitlichen Versteinerungen, die er auch an Kinder verschenkt. Als er selbst noch ein Kind war, bekam er einen Ammoniten geschenkt. „Danach war alles zu spät, denn da hat meine Sammelleidenschaft angefangen.“ Sein Hobby sei aber auch gesund, weil er dauernd an der frischen Luft ist.
Das erste Mal beim Herbstmarkt dabei ist Andreas Walz aus Igensdorf, dessen großes Hobby das Drechseln und Epoxidharz-Gießen ist. „Leider ist das Wetter heute nicht so gut und es kommen viel zu wenig Leute“, sagt Walz, der aber im nächsten Jahr gerne wieder kommt.
„Darf es noch ein Einhorn sein, oder lieber ein Auto“, fragt Daniel Hagenbucher von der Fruchtgummimanufaktur „Frummix“ aus Lichtenfels die Kinder. Einst hatte seine Frau Susan die Idee Fruchtgummis für persönliche Anlässe oder für Firmenwerbung ganz individuell selbst herzustellen.
Friseurmeisterin Doris Hollmann vom Friseurstudio Doris aus Gräfenberg verkauft daneben selbst hergestellte Waschmittel der Schleicherei, welche die erste Seifenmanufaktur in Fürth ist. Die handgearbeiteten Waschmittel sind ohne Konservierungsstoffe und Chemie hergestellt. Sie gibt es in verschiedenen Duftrichtungen und eine kleine Tüte, aufgelöst in Wasser, reicht für etwa 60 Waschmaschinenladungen bei 40 Grad.
„Purzelbärchen“ heißt die Geschäftsidee von Thaddäus Brauner und seiner Frau Sandra aus Stackendorf in der Gemeinde Buttenheim. Viel Geschäft machten sie mit ihrem creativem Textildesign wegen des Regens, der besonders am Nachmittag heftig war, leider nicht.
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