Handreichung für Alexander von Humboldt-Schülerwettbewerb in Bayreuth vorgestellt
Die Räumlichkeit hätte nicht trefflicher gewählt sein können für die Präsentation der Handreichung für den Alexander von Humboldt-Schülerwettbewerb aller oberfränkischen Grundschulen: im historischen Besprechungsraum des Bergamtes Nordbayern in Bayreuth, wo einst der große Universalgelehrte Alexander von Humboldt als Chef der preußischen Bergbauverwaltung „residierte“, hatten sich die Protagonisten des vom Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach initiierten Wettbewerbs eingefunden. Auch der Zeitpunkt passte, denn genau im Sommer und Herbst vor 230 Jahren kam Alexander von Humboldt als junger preußischer Bergbau-Experte erstmals in das heutige Oberfranken, das als ehemals selbstständiges Fürstentum Bayreuth-Ansbach nach der Abdankung des letzten Markgrafen neue preußische Provinz wurde.
Vereinsvorsitzender Hartmut Koschyk berichtete, dass die Idee des Schülerwettbewerbs im Jahr 2019 zum 250. Geburtstag des Universalgelehrten geboren wurde, als zusammen mit der Rainer Markgraf Stiftung ein fränkischer Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis ausgelobt und vergeben wurde. Unter Einbeziehung kompetenter Fachleute vom Institut für fränkische Landesgeschichte in Schloss Thurnau mit Direktor Prof. Martin Ott und dessen Mitarbeiterstab (Carsten Kissinger und Michael Kacmarski als inhaltlich verantwortliche Autoren, Dr. Marcus Mühlnikel, Felicitas Weiß und Benedikt Ertl als wissenschaftliche Berater) sowie Barbara Renner, Rektorin der Alexander von Humboldt-Grundschule Goldkronach und der dortigen Seminarrektorin Nadine Cordes als schulfachliche Expertinnen sowie den beiden Designerinnen und Graphikerinnen Susanne Pötzsch und Katleen Ackers ist es gelungen, eine schultypenbezogene Handreichung für Lehrkräfte gleichermaßen wie für Schülerinnen und Schüler auszuarbeiten, deren Ergebnis in knapp 200 gedruckten äußerst ansprechend gestalteten Seiten präsentiert werden konnte.
Ein solches Projekt erfordert Förderer, die man in dreifacher Form gefunden hat: einmal mehr engagiert sich die Oberfrankenstiftung unter der Vorsitzenden des Stiftungsrats, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz für das „fränkische Humboldt-Erbe“, die erklärte, warum man sich zur finanziellen Unterstützung dieses Projektes entschlossen habe. Entsprechend dem prägenden Satz Humboldts „Alles hängt mit allem zusammen“ können die Schulen in einer Humboldt-Projektwoche aus einem unendlichen Reservoir von Betätigungsfeldern schöpfen. In den Unterrichtsfächern Deutsch, Kunst, Musik, Heimat- und Sachkunde oder Religion – schlicht in jedem Fach – lässt sich ein Anknüpfungspunkt finden, um sich mit Alexander von Humboldt zu beschäftigen, der die Region Franken mitgeprägt hat und der selbst auch von seinen fränkischen Jahren 1792 bis 1797 geprägt wurde. Die langfristige Terminsetzung bis Schuljahresende 2023 sollte es jeder oberfränkischen Grundschule ermöglichen, den Wettbewerb mit den ausgearbeiteten Konzeptideen in den Schulalltag aufzunehmen. Regierungspräsidentin Piwernetz sicherte für die Fortführung der Wettbewerbsidee für weitere Schularten auch künftig die Unterstützung der Oberfranken-Stiftung zu.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm, dessen Bezirkstag ebenfalls ein wichtiger Unterstützer für dieses Projekt ist, konstatierte, dass man sehr wohl Kinder und Jugendliche für die Natur und Wissenschaften begeistern könne, wenn Wissen – wie bei der vorgestellten Handreichung – ansprechend und interessant aufbereitet ist. Alexander von Humboldt, so Henry Schramm, wäre heute ein bedeutender „Influencer“ mit vielen „Followern“ bei der jungen Generation. Neben seinem Dank an die Initiatoren des Wettbewerbs hob er auch hervor, dass die Schulaufsichtsbehörde (mit Schulabteilungsdirektor Stefan Kuen) den unschätzbaren Wert dieses Projektes frühzeitig erkannt habe und uneingeschränkt fördere. Abteilungsdirektor Kuen betonte, dass die Handreichung auch eine Nutzung außerhalb des Wettbewerbs gewährleiste und künftig noch viele Jahre eine Grundlage für die Befassung mit Humboldts fränkischen Jahren im Unterricht darstellen werde.
Der dritte Fördergeber, der das Projekt von Anfang an engagiert unterstützt, ist die Bayreuther Rainer Markgraf Stiftung, deren geschäftsführender Vorstand Florian Prosch zwar selbst nicht anwesend sein konnte, aber wissen ließ, dass man das Vorhaben des Kulturforums auch in Zukunft weiterhin unterstützen werde.
Das Projekt soll ab dem kommenden Jahr für die oberfränkischen Realschulen fortgesetzt werden. Die schulfachliche Begleitung erfolgt dann durch die Alexander von Humboldt-Realschule in Bayreuth.
Die beiden jungen Autoren der Handreichung, Carsten Kissinger und Michael Kaczmarski, sind überzeugt, dass ein so „ehrwürdiger “ Forscher, der vor einem Vierteljahrhundert lebte, bis heute seine Anziehungs- und Überzeugungskraft auch auf junge Menschen nicht eingebüßt hat, sondern im Gegenteil ein wichtiges Vorbild für die junge Generation darstellt, da er sich neben den Wissenschaften auch sozialen und gesellschaftlichen Themen sowie der Gewährleistung der Menschenrechte gewidmet hat.
Schulleiterin Barbara Renner und Seminarrektorin Nadine Cordes gaben sich überzeugt, dass aufgrund der sehr praxisbezogenen Handreichung viele oberfränkische Grundschulen eine Alexander von Humboldt-Projektwoche durchführen und sich an dem Wettbewerb beteiligen werden.
Die Prämierung der besten eingereichten Beiträge wird durch eine Jury erfolgen, der Regierungspräsidentin Piwernetz, Bezirkstagspräsident Schramm, Stiftungsvorstand Prosch, Abteilungsdirektor Kuen, Kulturforumsvorsitzender Hartmut Koschyk sowie die Mitglieder der die Handreichung verantwortenden Arbeitsgruppe angehören und soll vor den Sommerferien 2023 in Bayreuth stattfinden. Den Schulen winken attraktive Geld- und Sachpreise.
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