Aus Bamberg nach Rom: Pilger mit und ohne Behinderung fahren zum Papst
Nach vier Jahren Pause ist es endlich wieder soweit: Vom 1. bis 8. Oktober reisen hunderte Menschen mit Behinderung und Malteser Ehrenamtliche nach Rom – auch aus Bamberg. Neben den schönsten Kirchen Roms werden sie auch den Papst besuchen.
Die Vorbereitungen laufen nach vier Jahren Pause wieder auf Hochtouren: Fünf Pilger und Pilgerinnen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sowie zwei ehrenamtliche Malteser, die helfend begleiten, brechen am Samstag (1. Oktober) von Bamberg und Regensburg aus mit einem barrierefreien Bus nach Rom auf. Sie sind Teil der größten deutschen Wallfahrt für Menschen mit Behinderung in die Ewige Stadt. Organisiert vom Malteser Hilfsdienst und unterstützt von Helfenden, Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern und Seelsorgern können auch diejenigen, die zum Beispiel mit ihrem Rollstuhl keine Treppen und holprigen Kopfsteinpflaster-Wege bewältigen können und betreut oder gepflegt werden müssen, eine unvergessliche Reise machen.
„Mit unserem barrierefreien Bus brauchen wir zwei Tage nach Rom“, sagt Jochen Hegemann von den Maltesern in Bamberg, zuständig für die regionale Organisation der Rom-Wallfahrt. „Das ist zwar eine lange Anreise, aber für das großartige Ziel nehmen die Pilger das gerne in Kauf – und werden sicher für ihre Ausdauer belohnt.“ Während der Reise entsteht oft ein reger Austausch mit den – zunächst vielleicht fremden – Sitznachbarn. Mal wird mit allen gesungen und gebetet, mal ausgeruht, vor allem stimmen sich jedoch alle in Vorfreude auf die touristischen Ziele ein. „In Rom treffen wir dann mit den anderen rund 600 Pilgern aus allen Teilen Deutschlands zusammen“, sagt Hegemann.
Die Wallfahrt steht unter dem Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Zu den Highlights gehören neben heiligen Messen in den schönsten Kirchen Roms auch eine Audienz beim Heiligen Vater, eine Besichtigung des Vatikans und ein Empfang in der Villa Malta auf dem Aventin.
Etwas außerhalb von Rom in barrierefreien Unterkünften untergebracht, fahren die insgesamt 17 Busse im Konvoi mit Polizeieskorte durch den trubeligen Verkehr der italienischen Hautstadt bis zum jeweiligen Ziel. „Die Römer und der Vatikan machen ganz viel für unsere mobil eingeschränkten Pilger möglich – das ist großartig und einmalig“, sagt Jochen Hegemann, der regelmäßig in engem Kontakt mit den Organisatoren der Malteser Zentrale in Köln steht. Am 8. Oktober werden die Wallfahrer aus Bamberg wieder zurückerwartet – mit zahlreichen Erinnerungen im Gepäck, die sie sicherlich ihr Leben lang begleiten werden. „Für die nächste Rom-Wallfahrt in zwei Jahren hoffen wir, dass dann wieder mehr Pilgerinnen und Pilger aus dem ganzen Erzbistum Bamberg mit dabei sein werden“, betont Hegemann.
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