Forchheim: Mit festem Marschtritt und Blasmusik in die Zukunft
Bei kühler Witterung setzte der Spielmannszug Jahn zum 70. Jubiläum im Kulturquartier Königsbad ein Glanzlicht.
Auch 70 Jahre nach seiner Gründung kann der Musik- und Spielmannszug Jahn Forchheim mit Zuversicht und „neu aufgestellt“ in die Zukunft blicken. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie standen die Aktiven treu zum Verein, konnte die erfolgreiche Nachwuchsarbeit fortgesetzt werden und es blieb die Treue der Forchheimer zu einem wichtigen musikalischen Aushängeschild der Stadt erhalten. Das war beim Marschkonzert aus Anlass des 70. Jubiläums im Kulturquartier des Königsbades zu spüren und zu erleben.
Eine Woche vorher geplant fiel die Veranstaltung dem Regen zum Opfer, und auch am Samstagabend verhinderte kühle Witterung einen stärkeren Besuch, auf den sich viele Helfer mit Stärkungen und Getränken vorbereitet hatten. Vorsitzender Dominik Trautner freute sich, Kulturbürgermeisterin Annette Prechtel und Landrat Hermann Ulm begrüßen zu können. Der Landrat anerkannte damit den Kulturförderpreisträger des Landkreises von 1992.
Freunde in Europa und Botschafter in Gherla
Einige Jubiläumsjahre, so blickte Trautner zurück, konnten mit viel beachteten und großem Engagement gestalteten Folklore-Festivals mit Freunden aus Schweden, Finnland, Polen, Schottland, Estland und Sardinien als Gratulanten gefeiert werden. Mit Stolz habe die Musikergemeinschaft erfüllt, dass sie auf Einladung der Stadt 2018 in der Partnerstadt Gherla/Rumänien als ihr Botschafter auftreten durfte. Man sei Willens, das Erbe der Gründer und vieler Aktiver ehren und weiterführen und „bewusst in der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen“. Künftig als eigener, aus der Sportfamilie der SpVgg. Jahn ausgegliederter und einem Förderverein unterstützter Verein, der 2020 mit der Umfirmierung in „Musik- und Spielmannszug Jahn Forchheim“ sein musikalisches Spektrum mit Blasmusik geweitet hat.
Der Sprecher erinnerte an die Gründung 1952 durch Gregor Gebald, der als Mitglied der Sportvereinigung Jahn beim Landesturnfest in Augsburg durch Aufführungen des Spielmannszugs Alzenau inspiriert wurde. Dank geretteter Instrumente aus Kriegszeiten konnte recht bald mit der Probenarbeit begonnen werden. Die Weiterentwicklung des Spielmannszuges erfolgte durch Ernst Hollfelder, der erste große öffentliche Auftritt war anlässlich des Annafests 1953.
Annafestfeeling und Uraufführung
Beim Marschkonzert unter Leitung von Dirigent Josef Maderer setzten die rund 35 Musikerinnen und Musiker (insgesamt gibt es zur Zeit 50 Aktive) einige Glanzlichter aus Vergangenheit und Gegenwart, und das Publikum fühlte sich vor allem in die Annafest-Aufmärsche versetzt, die man gerne vor dem Rathaus und am Straßenrand verfolgte. Den Auftakt machte das 1952 zuerst einstudierte Stück, der „Fehrbelliner Reitermarsch“, und dazu umrundete die Mannschaft in Weiß unter der Leitung von Ralf Schuberth den Konzertpark. Auch der Laridah-Marsch und der aus vielen Heimatfilmen bekannte „K. und K.-Deutschmeister“ erinnerten an die Ursprünge. Fast zwei Stunden lang gaben vor allem die vier Fanfarenbläser ihr Bestes.
Für den Spielmannszug heute tat sich der junge Felix Jurgowski mit einer Eigenkomposition „Jubiläumsspitzen“ hervor, die an diesem Abend ihre Uraufführung erlebte. Der starker Beifall und das Lob des Vorstandes gaben ihm sicher Mut, auf diesem Weg weiterzumachen.
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