Demenz – Mit Hoffnung begegnen: Aktionstag im Landratsamt Bayreuth
Der Aktionstag „Demenz – mit Hoffnung begegnen“ am 22. September im Landratsamt Bayreuth ist auf großes Interesse gestoßen. Bis zum Schluss war der Sitzungssaal mit über 200 Personen zu den Vorträgen voll besetzt. Mehrere Schulen hatten die Einladung angenommen und konnten mit ihren Schülerinnen und Schülern aus den Bereichen Pflege und Gesundheit das Thema Demenz sehr praxisnah beleuchten. Landrat Florian Wiedemann zeigte sich sehr erfreut über das große Interesse der vielen Besucher: „Veranstaltungen wie diese haben eine wichtige Funktion – als Informationsvermittler und als Möglichkeit, weiterführende Kontakte zu knüpfen. In fast allen Familien finden sich mittlerweile direkt oder indirekt Betroffene, die hier Ansprechpartner finden.“
Frau Dr. Birgit Dietz, Architektin und Leiterin des Bayerischen Instituts für alters- und demenzsensible Architektur aus Bamberg, machte in ihrem Vortrag unter anderem deutlich, dass oft schon kleine Maßnahmen, die der betroffenen Person zur besseren Orientierung dienen, zu einer enormen Entlastung der Pflegenden führen können. Frau Elke Lindner, die als Einrichtungsleitung und Gerontopsychiatrische Fachkraft sowohl Fachpersonal als auch Demenzerkrankte und ihre Angehörigen begleitet, gestaltete ihren Vortrag zur Kommunikation im Alltag mit Betroffenen durch viele Beispiele aus der Praxis sehr lebendig.
Besonders in den Vortragspausen wurde reger Gebrauch vom Angebot des Demenzparcours gemacht. Die Teilnehmenden konnten nachspüren, wie sich die Symptome einer Demenz im täglichen Leben auswirken. Überforderung kann zu Hilflosigkeit und Rückzug, aber auch zu Aggression und Konflikten im täglichen Leben führen. Auch die Betreiber der zahlreichen Infostände im Foyer zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten für die Pflege zu Hause, zur medizinischen Versorgung, zu themenspezifischer Literatur und Teilhabemöglichkeiten berichteten von vielen Interessierten. Der Tag war auch für die Anbieter eine gute Gelegenheit, nach der langen Pause, bedingt durch Corona, die eigene Netzwerkarbeit zu pflegen und den Austausch zu suchen.
Den Schlusspunkt des Tages setzte das Theater DAS BAUMANN aus Kulmbach mit dem Stück „Das Ich verreist“. Eindrucksvoll wurde die Entwicklung einer Demenzerkrankung wie im Zeitraffer dargestellt. Das Stück vom Sammeln und Verlieren der Erinnerungen regte noch einmal zum Nachdenken an.
Obwohl die Erkrankung die Persönlichkeit eines Menschen verändert, kann man ihr mit Wissen darüber, Unterstützung anderer und dem Verständnis für Grenzen trotzdem „mit Hoffnung begegnen“. – Dies zu vermitteln war das Ziel der Veranstaltung und das ist durchaus gelungen.
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