Lichtenfels: Das Rote Kreuz in Alarmbereitschaft
Das Rote Kreuz im Landkreis Lichtenfels ist angesichts der Entwicklung der in Nordbayern angespannten Flüchtlingssituation in Alarmbereitschaft, um das Landratsamt wie in den vorangegangenen Krisensituationen kurzfristig unterstützen zu können. Wie der BRK-Kreisverband Lichtenfels in einer Medieninformation ausführte, stelle man sich auf die Ankunft von geflüchteten Menschen in der Berufsschulturnhalle in Lichtenfels ein. Dabei gehe es nicht um Geflüchtete aus der Ukraine, sondern um Menschen aus anderen Ländern, wie Syrien. Nach den Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak wurden die Leitungskräfte der Kreisbereitschaft, der Kreiswasserwacht und der sozialen Dienste in einer Videokonferenz über die neue Lage informiert. Sowohl die ehrenamtlichen, wie die hauptamtlichen Organisationsstrukturen werden erneut in den Aufgabenbereichen der Versorgung und sozialen Betreuung gefordert werden. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Landratsamtes habe man bisher auch in kurzer Zeit bedarfsorientiert reagieren können. „Das Vertrauen ist groß, so dass ein Zuruf reicht“, so Thomas Petrak wörtlich.
Nicht unerwähnt ließ er jedoch die Verantwortung der Instanzen auf übergeordneten Stellen. Es sei selbstverständlich, in Krisensituationen zu helfen, dennoch müsse für die Zukunft überlegt werden, welche Strukturen für die in immer kürzeren Abständen auftretenden Ausnahmesituationen vorgehalten werden können. Gerade ehrenamtliche Kräfte könnten nicht dauerhaft in Anspruch genommen werden. Dafür sei das Ehrenamt nicht ausgelegt, wie Thomas Petrak betonte. Die Hilfsbereitschaft sei zwar stets sehr groß, dennoch müsse man bedenken, dass die Aktiven in der Regel berufstätig oder sofern sie hauptberuflich bei den Hilfsorganisationen tätig sind, bereits andere Aufgaben in der kritischen Infrastruktur übernommen haben. Schließlich wies der Kreisgeschäftsführer auf den großen Integrationsbedarf hin, der mit einer zunehmenden Anzahl von geflüchteten Menschen verbunden ist. Auch wenn das Ziel im Asylverfahren sei, wieder in die Heimat zurückzukehren, bewegten sich die asylsuchenden Menschen unter der einheimischen Bevölkerung und müssten selbst bei einem kurzfristigen Aufenthalt für das Zusammenleben integriert werden. Es werde, so Thomas Petrak, für die geflüchteten Menschen, die nach Lichtenfels kommen, wieder eine neue Situation eintreten, die mit einer Verunsicherung einhergeht. Seitens der Bürgerschaft werde Verständnis, Geduld und Unterstützung notwendig sein. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man sich auf die Lichtenfelser Bevölkerung verlassen kann“, wie Thomas Petrak abschließend lobend feststellte.
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