Leutenbach: Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und Pfarrer Florian Stark feierten mit einem Dankgottesdienst die Sanierung der St. Moritz Kapelle
Erzbischof hält Dankgottesdienst zur Kapellensanierung in Leutenbach
Die St. Moritz Kapelle in Leutenbach wurde umfangreich saniert. Nun kam der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und hielt zusammen mit Pfarrer Florian Stark einen Dankgottesdienst zur gelungenen Kirchensanierung.
Begrüßt wurde der Bamberger Oberhirte von den Trachtenkindern der FSV-Ortsgruppe Leutenbach und der Königlich Bayerischen Landwehr Leutenbach. FSV-Ortsvorsitzender Reinhardt Weber dankte Schick bei einem kleinem Empfang nach dem Gottesdienst mit einem Geschenkkorb regionaler Spezialitäten. Auch der Bamberger Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn und Landrat Hermann Ulm (beide CSU) waren unter anderem als Ehrengäste gekommen.
Mit Blick auf die Diskussion um die Abschaffung der Staatsleistungen an die Kirche betonte der Erzbischof während seiner Predigt, dass dabei auch die Kirchenleistungen für den Staat bedacht werden sollten.
Kirchenleistungen für die Gesellschaft seien die kirchlichen Kindergärten und Schulen, der Erhalt der Kulturgüter wie Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze, die die Öffentlichkeit prägen, sowie die kirchlichen Vereine, Jugendgruppen und Seniorenkreise, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unersetzbar seien. Schick wies auch auf die Gottesdienste bei Taufe, Eheschließung, Krankensalbung und bei Beerdigungen hin. Sie seien Trostspender, Mutmacher und Kraftgeber.
„Diese Kirchenleistungen wollen wir Christen weiterhin einbringen, was unser aller Aufgabe ist. Sie müssen mit den Staatsleistungen zusammen gesehen werden, die fair und konstruktiv abgebaut werden sollen.“ Die wichtigste Kirchenleistung für die Menschen sei die Verkündigung der Frohbotschaft Christi mit den lebenswichtigen Ressourcen: „Vertrauen untereinander und in die Vorsehung Gottes sowie Hoffnung auf eine gute Zukunft trotz der Krisen des Ukrainekrieges, der drastischen Energieverknappung und des Klimawandels.“ Schick fügte hinzu: „Tun wir alles, dass sie überwunden werden, und beten wir inständig in diesem Anliegen. Gebet kann Hirn und Herz verändern.“
Den Leutenbachern und der politischen Gemeinde bescheinigte er ein gutes Verhältnis zur Kirche. „Hier weiß man, was man voneinander hat und dass man zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten muss bei unterschiedlichen Aufgaben und Interessen, die immer wieder auch ausgeglichen werden müssen“, sagte Schick.
Die im Jahr 2021 begonnene Kirchensanierung brachte in diesem Jahr während der Renovierungsarbeiten an vielen Stellen eine vollkommen anders geartete Farbigkeit des Innenraumes zum Vorschein. An den Wänden und hinter dem Altar wurden bildliche Fassungsreste gefunden und an einer Stelle in der Sakristei erhalten, die belegen, dass die Wände von St. Moritz in der Vergangenheit umfangreiche Wandmalereien aufwiesen. Die Architekturgliederung des Altarraumes mit den Gewölberippen und dem Schlussstein wies zahlreiche unterschiedliche Farbtöne auf. Es konnte zudem restauratorisch nachgewiesen werden, dass die Gewölberippen und der Schlussstein im Laufe der Jahrhunderte in unterschiedlichen Farbtönen akzentuiert waren.
Zu Beginn der Restaurierung wurde die Elektroinstallation mit Alarmanlage aufgrund Nichtübereinstimmung mit heutigen elektrotechnischen Standards komplett erneuert und die Innenraumbeleuchtung durch Scheinwerfer zur Ausleuchtung aller Altäre erweitert. Anschließend wurden an den im Laufe der Jahre dunkel gewordenen Innenwänden dringend notwendig gewordene restauratorische Putz- und Malerarbeiten durchgeführt. Den Abschluss bildete die konservatorische Restaurierung der Altäre und Devotionalien, wie Kreuze, Kruzifixe, Figuren und Bildnisse und Kerzenleuchter, welche für die Substanzerhaltung der Kunstwerkes dringend notwendig waren.
Webers Dank galt auch den beteiligten Firmen und den Zuschussgebern. Zirka 85 000 Euro hat die Sanierung gekostet. Das Erzbistum Bamberg beteiligt sich daran mit 60 Prozent. Je 5000 Euro sollen noch vom Landesamt für Denkmalpflege, der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landesstiftung hinzukommen. Die Gemeinde und der Landkreis wurden wegen einer Bezuschussung noch nicht angefragt. Weber will erst abwarten, wie hoch der nicht gedeckte Aufwand am Ende ist.
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