Gerätehauseinweihung und Ehrungen in Igelsdorf
Ins neue Feuerwehrgerätehaus lud die Freiwillige Feuerwehr Igelsdorf am Freitagabend, den 16. September ein, um in feierlichem Rahmen den Segen für die neuen Räumlichkeiten zu empfangen. Zugleich ehrte man viele Mitglieder für langjährige Treue.
Schwierige Zeiten lagen hinter allen Beteiligten in Bezug auf den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Igelsdorf. So sprach es erster Kommandant der Wehr – Oliver Ruschig – zur Eröffnung der Feier in seiner Rede. Der Grund war die Corona-Pandemie, die seit dem Spatenstich im Mai 2021 für teils erschwerte Bedingungen sorgte. Er zeugte jedoch von Stolz und Freude, nun endlich so weit zu sein und die geladenen Gäste des Abends hier begrüßen zu können. Erste Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer hieß er herzlich willkommen, samt einigen Mitgliedern des Baiersdorfer Stadtrats. Auch Landrat Alexander Tritthart kam gerne nach Igelsdorf und nahm später im Namen des bayerischen Innenministeriums staatliche Ehrungen einiger Feuerwehrkameraden vor. Weitere Vertreter der Politik waren die Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich (MdB), Alexandra Hirsemann (MdB), Stefan Müller (MdB), als auch aus dem Bayerischen Landtag, Walter Nussel (MdL). Man freute sich über ihr kommen. Begrüßen durfte der Kommandant im Namen seiner Feuerwehr auch den Architekten Volker Rosbigalle aus Forchheim, der den Neubau bis zuletzt engagiert begleitete. Nicht zuletzt gab es Grußworte für die Führungsdienstgrade der Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandmeister Jens Hammerl, Kreisbrandmeister Sebastian Weber, Kreisbrandinspektor Stefan Brunner und Kreisbrandrat Matthias Rocca.
Man fuhr fort mit der Segnung und Weihe des neuen Feuerwehrgerätehauses durch die beiden Vertreter der Kirche, Frau Pfarrerin Christine Jahn aus Baiersdorf und Pfarrer Roy Xavier Erupathinalil der katholischen Gemeinde Langensendelbach. Mit anerkennenden Worten wurde neben einigen Zeilen aus der Bibel die Nächstenliebe erwähnt, die den Feuerwehrleuten respektvoll zugesprochen wurde. Mit Weihwasser segnete man die Räumlichkeiten und schloss ab mit dem Satz „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“. Musikalisch untermalt, wurde die Segnung durch ein Blechbläserensemble aus vier Stimmen der Stadtkapelle Baiersdorf.
Die erste Rednerin am Pult nach der Begrüßung und Segnung war Bürgermeisterin der Stadt, Eva Ehrhardt-Odörfer. Sie erzählte über die langwierige Entstehung des neuen Feuerwehrgerätehauses, von der ersten Idee im Jahre 2007, über den Spatenstich in kleinem Rahmen unter Corona-Bedingungen, bis hin zur Fertigstellung inmitten der wirtschaftlich schwierigen Situation in Bezug auf Materialengpässe. Erfreulich aber nicht immer so planmäßig wie hier, konnte man die Investitionskosten von rund 1,85 Mio. Euro ganz gut halten. Ehrhardt-Odörfer freute sich mit den Wehrleuten über das Ergebnis und betonte die Notwendigkeit ordentlicher Räumlichkeiten für eine Feuerwehr. Hier geht es nicht nur um das Unterstellen der Fahrzeuge und Geräte, sondern vielmehr um einen Ort für die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten der Feuerwehr. Von Übungen und Ausbildung des Nachwuchses, bis hin zu Veranstaltungen des Vereins. Landrat Alexander Tritthart schloss sich den Worten und der Wichtigkeit eines solchen Feuerwehrhauses gleich an. In diesem Zuge erwähnte er auch mit lobenden Worten, wie die Feuerwehren auch in Krisenzeiten für den ganzen Landkreis und darüber hinaus ehrenamtlich bei Seite stehen. Sei es bei Logistikaufgaben oder der Betreuung mobiler Impf- und Teststellen während der Corona-Pandemie. Die Feuerwehren stehen immer maßgeblich an vorderster Front. Kreisbrandrat Matthias Rocca erwähnte weiter, wie sehr sich die Aufgaben der Feuerwehr erweitern und wie wichtig es ist, der fortschreitenden Technik mit Investitionen für die Feuerwehren zu folgen. Immer mehr schwierige Aufgaben gebe es zu bewältigen, wobei die moderne Unterbringung als auch neue Gerätschaften für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unerlässlich sind. Auch der Landkreis rüstet sich in der nächsten Zeit weiter, zur Bewältigung so mancher Großschadensereignisse oder gar Katastrophen.
Einige Worte zum Neubau ließ sich auch Architekt Volker Rosbigalle nicht nehmen. Wenn er daran denkt, dass sich in einem Löschfahrzeug der Feuerwehr durchschnittlich 1000 Liter Wasser im Tank befinden, so sagte er, wurden für den Neubau im Ganzen knapp 260 solcher in Form von Beton verarbeitet. Lobend bedankte er sich für die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt Baiersdorf und zollte Respekt für die herausragende Eigenleistung der Feuerwehrleute. Seit Beginn des Rohbaus leisteten sie über 2000 Stunden selbst. Mit den anstehenden Arbeiten für die Außenanlagen folgen noch viele Weitere. Eine symbolische Schlüsselübergabe an den Kommandanten, zusammen mit der Bürgermeisterin, erfolgte abschließend mit Überreichen einer gebackenen Breze in der Form eines Schlüssels.
Stets beeindruckt gegenüber dem Engagement aller ehrenamtlichen Feuerwehrleute sprach auch Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich hohes Lob an alle aus. Sie selbst erlebte erst kürzlich einen Feuerwehreinsatz hautnah mit und erwähnte die Tatsache, dass die Arbeit der Feuerwehrmänner und -Frauen auch in der heutigen Zeit hier noch mit einer Selbstverständlichkeit solidarisch und unbürokratisch von Statten geht. Und das nicht nur überregional, sondern auch teilweise international. Stefan Müller (MdB) beeindrucke die Bereitschaft aller Ehrenamtler, sich heute noch langfristig einer solchen Verpflichtung und Verantwortung anderen Menschen gegenüber einzugehen. Abgesehen davon, wie wertvoll die geleistete Arbeit vom herkömmlichen Feuerwehreinsatz, bis hin zur Katastrophenhilfe ist, erwähnte er wie unvorstellbar hoch die Kosten wären, dies alles bezahlen zu müssen.
Nach den Grußworten trat Kommandant Oliver Ruschig zurück ans Mikrofon und bedankte sich für die anerkennenden Worte, als auch für die Unterstützung und Verwirklichung des gelungenen Neubaus. Er gab dem Architekten dankende Worte zurück und lud alle Anwesenden zunächst zum gemeinsamen Essen ein, welches pünktlich um 19:15 Uhr zur Verköstigung bereitstand.
Nach einer Stunde gemütlichen, fränkischen Essens folgten staatliche Ehrungen für einige Kameraden, vertretend durch Landrat Alexander Tritthart. Im Namen des Bayerischen Staatsministers des Innern für Sport und Integration, Joachim Herrmann übergab der Landrat Urkunden, als auch das Bayerische Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktive Dienstzeit dem Kommandanten Oliver Ruschig, als auch dem Kameraden Alexander Harzer. 40 Jahre geleistetes Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr bewiesen die Kameraden Thomas Misof, Gerhard Reinhardt und Dieter Wagner. Beachtliche 50 Jahre leisteten Gerhard Schmitt und Otmar Steinlein aktiv in der Feuerwehr. Als Dank und Anerkennung erhalten die Geehrten für 40, als auch für 50 Jahre einen Freiplatz samt Begleitung im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain.
Kommandant Oliver Ruschig ehrte weitere aktive Mitglieder für Ihre langjährige Treue und schätzte ihr Engagement. Für 30 Jahre Dienstzeit bedankte er sich bei Holger Horlamus, stellvertretenden Kommandanten Rainer Kern und Rainer Trummer. Ebenso Thomas Misof und Dieter Wagner für 40 Jahre.
Erster Vorstand Gerhard Schmitt überreichte eine Dankesurkunde, als auch ein kleines Präsent an Vereinsmitglieder für viele Jahre Treue. Kommandant Oliver Ruschig, ebenso aktiv wie auch dem Verein zugehörig ehrte man für 25 Jahre.
40 Jahre Vereinszugehörigkeit konnten Thomas Bader, Heinrich Baier, Peter Dingfelder, Karl Güthlein, Werner Holfelder, Franz Kraus, Günter Misof, Thomas Misof, Gerhard Reinhardt, Klaus Roth, Georg Schmitt, Anton Stöhr und Dieter Wagner von sich behaupten. 50 Jahre Mitgliedschaft erreichten Wilfried Kern, Manfred Kratzer, Jan-Christoph Rosenthal, Richard Schlager, erster Vorsitzender Gerhard Schmitt und Otmar Steinlein. Auch Karl Hofmann nahm die Glückwünsche und eine Urkunde persönlich entgegen. Er zählt seit beachtlichen 65 Jahren als Mitglied des Feuerwehrvereins.
Abschließend bedankten sich die beiden Kommandanten Oliver Ruschig und Rainer Kern beinahe gegenseitig für die geschätzte Zusammenarbeit in allen Zeiten, die beide fast Tag und Nacht für Ihre Feuerwehr und all den Kameraden zur Stelle stehen. Überragend galt die Zeit des Neubaus als dankenswerte Anerkennung für das gute Miteinander, wobei Ruschig auch zwei Kameraden für ihr unermüdliches Engagement und den Eigenleistungen für den Neubau hervorhob.
Dank an Kameraden als auch Firmenbesitzer sprach er aus, die mit den ein oder anderen Sachspenden, beispielsweise einem Teil der Inneneinrichtung, für Unterstützung sorgten. Die Arbeit sei noch nicht ganz abgeschlossen, da durch Lieferschwierigkeiten von Türen und auch Heizkörpern im Feuerwehrhaus noch nicht ganz eingezogen werden konnte. Mit der Gestaltung der Außenanlagen kommen auf die über 2000 geleisteten Stunden der Ehrenamtlichen sicherlich noch Einige obendrauf.
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