Aktion im Landratsamt Bayreuth zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“

Informationen und Hilfe im Landratsamt Bayreuth

Am 9. September findet bereits seit 1999 der „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ statt. Weltweit soll dabei an die Gefahren des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft erinnert und für die Lebenssituation von Betroffenen und deren Familien sensibilisiert werden.

Die Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können gravierend sein, da der Alkohol direkt über die Plazenta in den Köper des Ungeborenen übergeht. Es gibt allen Mythen zum Trotz keine unbedenkliche Trinkmenge und keine Entwicklungsphase des Embryos, in der der Konsum von Alkohol weniger riskant wäre.

Der Oberbegriff für alkoholbedingte Schädigungen des Kindes lautet FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder; zu Deutsch fetale Alkoholspektrumstörung). Darunter fällt z.B. das Vollbild der Störung, genannt FAS (fetales Alkoholsyndrom). Betroffene Kinder leiden unter Wachstumsstörungen, körperlichen Fehlbildungen und Störungen des zentralen Nervensystems. Daneben gibt es schwächer ausgeprägte Störungsbilder, bei denen nicht in allen der vorher genannten Bereichen Schädigungen auftreten.

Jährlich kommen in Deutschland auf 10.000 Geburten 177 Kinder mit Entwicklungsstörungen durch Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft, das wären für das Jahr 2020 umgerechnet etwa 13.600 Kinder mit fetalen Alkoholspektrumstörungen.
Es wird davon ausgegangen, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt. Ärztinnen und Ärzte sind auf die Mitwirkung der Mütter angewiesen, die jedoch oft aus Angst vor Stigmatisierung den Konsum von Alkohol verheimlichen. Vielen Menschen ist zudem noch immer nicht bewusst, dass Kinder im Mutterleib schwere Schäden erleiden können, wenn während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert wird. Auch in der Stillzeit muss die Mutter abstinent bleiben, da der Säugling über die Muttermilch Alkohol aufnimmt.

Die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Bayreuth wird zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes 2022“ Informationsmaterialien zum Thema FASD bzw. „Alkohol und Schwangerschaft“ an alle Frauenärzte in Stadt und Landkreis Bayreuth versenden. Die Mitarbeiterinnen im Landratsamt Bayreuth, die der Schweigepflicht unterliegen, beraten werdende Mütter und deren Angehörige in schwierigen Situationen, u.a. auch bei problematischem Alkoholkonsum. Ratsuchende können auf Wunsch auch anonym bleiben.

Informationen und Hilfe im Landratsamt Bayreuth

Bei der staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im Landratsamt Bayreuth sind Frau Brendel (Tel. 0921 728233) und Frau Schott (Tel. 0921 728-17), E-Mail: schwangerenberatung@lra-bt.bayern.de die Ansprechpartnerinnen für Informationen und Hilfe.

Wichtige Hinweise gibt es außerdem unter folgenden Links: