Neuer Film „Traditioneller Gartenbau in Bamberg“
Kurzfilm des Zentrums Welterbe Bamberg beleuchtet Chancen und Potenziale des Urbanen Gartenbaus
Finanziert durch Smart City und in Zusammenarbeit mit Lennart Peters und Christian Deuser hat das Zentrum Welterbe einen Kurzfilm über das Gärtnerviertel in Bamberg gedreht. Untermalt von aktuellen Luftbildaufnahmen, Interviews mit Beteiligten der Gärtnerstadt sowie Erläuterungen zu den historischen Wurzeln und Traditionen der Gärtnerschaft werden die aktuellen Herausforderungen und Chancen von Bambergs Urbanem Gartenbau vorgestellt.
„Der Film erhöht die Sichtbarkeit der Gärtnerstadt und gibt denen eine Stimme, die dazu beitragen, dass der Urbane Gartenbau in Bamberg – immaterielles Kulturerbe und gleichzeitig ein Teil des UNESCO-Welterbes – erhalten bleibt“, so Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg.
Urbaner Gartenbau ist in Bamberg kein moderner Trend – tatsächlich existiert der innerstädtische urbane Gartenbau in Bamberg seit dem 14. Jahrhundert und ist damit tief in den Traditionen und dem Selbstverständnis der Bamberger Bürgerschaft verwurzelt. Im Kontext von Klimawandel, sich aufheizenden Städten und der Abhängigkeit von globalen Lieferketten kann der urbane Gartenbau einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung vor Ort und zur Verbesserung des innerstädtischen Klimas leisten.
Der Film gibt Einblicke in die Herausforderungen, Grünflächen in der dicht besiedelten Stadt zu bewirtschaften: „Gemüseanbau inmitten eines kleinteiligen Innenstadtbereiches ist für einen Betrieb schwierig“, meint Andreas Dechant. Der Vorstand des Vereins Gärtner- und Häckermuseums fügt schmunzelnd hinzu, dass es den Gärtnern jedoch nicht an der notwendigen Hartnäckigkeit mangele.
Das Video findet sich auf dem Tube-Kanal der Stadt Bamberg:
Auch Gertrud Leumer, Gärtnerin und ehemalige Stadträtin sieht inzwischen mehr Chancen als Herausforderungen: Zwar ging der Erwerbsgartenbau in den letzten Jahrzehnten zurück, das Interesse an gemeinschaftlichem Gärtnern jedoch sei gewachsen. „Es geht um einen sozialen inneren Wandel und darum, sich darauf zu konzentrieren, was in meinem Leben wirklich wichtig ist“, ergänzt Heike Kettner, Mitbegründerin der Gemeinschaftsgärten und der Solidarischen Landwirtschaft Bamberg und lobt die Zusammenarbeit: „Es ist ein schönes, kreatives, lebendiges Miteinander mit dem unglaublichen Know-How der Bamberger Gärtner, mit der Zivilgesellschaft, mit Menschen, die Interesse haben und die Leidenschaft für das Gärtnern entwickeln. Das ist eine Vision und ich glaube, wir haben sehr viel Potenzial dafür.“
Von den langgestreckten grünen Parzellen der Gärtneranwesen über Einblicke in blühende Gewächshäuser bis zur Topfmaschine der Gärtnerei Dechant – der Film, der Teil des Welterbe-Zwillings der Smart City Initiative wird, zeigt die Einzigartigkeit und besondere Bedeutung von Bambergs Gärtnerstadt weit über die Stadtgrenzen hinaus.
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