Sommer im Landkreis Lichtenfels: Die Grillsaison ist im vollen Gange

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Der Genuss von Gemüse und regionalem Grillgut senkt klimarelevante Emissionen und stärkt die Region. Foto: (Landratsamt Lichtenfels/Anika Leimeister)

Sommer im Landkreis Lichtenfels, die Grillsaison ist im vollen Gange. Umweltfreundlich ist das aber oft nicht: Angefangen von Billigfleisch, über Einweggrills und chemische Grillanzündern. Tipps wie Grillen klimafreundlicher gestaltet werden kann, gibt es hier.

Wahl des Grills

Bei der Wahl des Grills können CO2-Emissionen bereits durch das Nutzen von Solar-, Gas- oder Elektrogrills gesenkt werden. Betrieben mit Ökostrom können somit weitere CO2-Emissionen vermieden werden.

Holzkohle und Alternativen

Entscheidet man sich für die klassische Variante so ist zu bemerken: In fast jeder zweiten Grillkohle steckt laut Umweltbundesamt Holz aus ökologisch wertvollen Tropenwäldern. Hierfür gibt es Alternativen wie Grillbriketts aus Olivenkernen, Weinstöcken oder Maiskohle aus Maisspindeln. Diese Produkte werden aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten hergestellt und haben einen kürzeren Transportweg, somit wird wenig klimaschädliches CO2 ausgestoßen.

Wer weiterhin Holzkohle verwenden möchte, sollte Kohle mit vertrauenswürdigen Siegeln wie FSC, Naturland bzw. Bio-Siegel nutzen. Die Siegel stellen sicher, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Zudem sollte die Holzkohle ein DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) aufweisen, dieses stellt sicher, dass kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthalten sind. Es sagt aber nichts über die Herkunft der Kohle aus. Heimische Holzkohle ist zu bevorzugen. Zertifizierte Holzkohle ist in vielen Baumärkten, Supermärkten und Tankstellen erhältlich.

Quelle: Forest Stewardship Council (FSC). Quelle: Bundesministerium für Ernährung/ Landwirtschaft/ Verbraucherschutz.

Anzünder

Um die gewählte Holzkohle anzuzünden sollte man auf chemische Grillanzünder verzichten. Alternativ kann man Reisig, Holzspäne, Pappe oder Wachs verwenden. Bei kommerziellen Grillanzündern sollte auch die Zertifizierung mittels der bereits genannter Siegel und das DIN-Prüfzeichen( DIN EN 1860-3) geachtet werden.

Regionales Grillgut

Nahezu 95 Prozent der beim Grillen anfallenden klimarelevanten Emissionen werden laut Ökobilanz-Studie des TÜV Rheinland durch das Grillgut verursacht, welches verwendet wird. Weniger und hochwertigeres Fleisch, mehr Gemüse, Bioprodukte und regionale, saisonale Produkte sind am besten für die Umwelt und stärken die Region.

Abfall vermeiden

Einwegteller und Einwegbesteck sollten durch Mehrweggeschirr ausge-tauscht werden. Alu-Grillschalen können leicht durch wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl ersetzt werden. Auf die Verwendung von Einweg Grills sollte verzichtet werden. Bleibt Gegrilltes übrig kann dieses in Mehrwegdosen oder Bienenwachstüchern verpackt und später verzehrt werden. Holzkohlenasche ist ausgekühlt im Restmüll (schwarze Tonne) zu entsorgen. Für Garten und Kompost ist sie nicht oder allenfalls in sehr geringen Mengen geeignet.

Bei der Planung der nächsten Grillparty dran denken: Jeder einzelne kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und CO2-Emissionen vermeiden! Bei weiteren Fragen zur Thematik steht die Klimaschutzbeauftragte des Landratsamtes Lichtenfels, Anika Leimeister, unter 09571 18-9600 gerne zur Verfügung.