Riesengaudi beim Brühtrogrennen auf der Wiesent in Nankendorf
Es war ein Superevent und eine Riesengaudi. 24 Teams aus ganz Deutschland kämpften um die „Brühtrogkrone“ und rund 2500 bis 3000 Schaulustige feuerten die Brühtrogkapitäninnen und -kapitäne“ nach Schätzungen der Veranstalter von der Feuerwehr Nankendorf am Wiesentufer an. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war es das inzwischen 30. Internationale Brühtrogrennen.
Alleine zehn Teams die am Brühtrogrennen teilnahmen kamen aus Berlin und Brandenburg. Denn junge Menschen hatten wieder ihr Zeltlager des Johannischen Sozialwerks auf Gut Schönhof in Eichenbirkig aufgeschlagen und waren auch diesmal wieder mit großer Begeisterung dabei. „Das ist super hier, die Stimmung ist toll und es macht so viel Spaß“, sagt Nina Abraham aus Berlin-Steglitz die ihre Freunde Janina und Vincenz anfeuert die gerade mit dem wackeligen Schwimmuntersetzer gestartet waren. „Vincenz paddel, paddel, paddel“, schreit Nina und klatscht dabei in die Hände. Vincenz und Janina siegen zwar am Ende nicht, legen aber eine respektable Zeit mit etwas mehr als drei Minuten für die zweimal 100 Meter lange Stecke hin. Der Siegerpokal mit zwei Minuten und 40 Sekunden geht aber auch nach Berlin. Die Gebrüder Noah und Elias Fleischfresser holen sich den Siegerpott vor Marcel Türmer und Felix Schäfer sowie den Lokalmatadoren Toni Rudrof und David Stadter aus Nankendorf.
Besonders groß ist das Hallo bei den Zuschauern, die dicht gedrängt am Ufer sitzen oder stehen, wenn so ein Brühtrog umkippt und die Insassen ein mehr oder weniger freiwilliges Bad im 16 Grad kalten Wiesentwasser nehmen. Manche springen aber auch von selber in den Fluss um sich abzukühlen. Denn die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und alleine als Zuschauer kommt man schon ins Schwitzen. Einer der Zuschauer ist der Waischenfelder Ehrenbürger Heinz Gerhäuser der am Wiesentufer auf einer Parkbank mit seiner Frau Elvira Platz genommen hat. Die Gerhäusers beobachten zum ersten mal das Geschehen beim Brühtrogrennen. „Das ist eine sehr gute Idee, vor allem weil sie alle Altersschichten anspricht“, sagt Gerhäuser. Auch den sportlichen Aspekt dürfe man nicht außer acht lassen, da es auch anstrengend ist. Und der Gleichtakt der Ruderer muss passen. „Dazu gehört auch viel Geschicklichkeit“, ergänzt Elvira Gerhäuser. Sie weiß auch wovon sie spricht, da die Gerhäuser in Amerika selbst schon Kanu gefahren und gekentert sind.
Tanja und Uli Weidner, die in Nankendorf die etwas andere Ferienunterkunft nicht nur für Kletterer mit Namen „Tullis Climbers Home“ betreiben, fahren auch mit. „Es ist schon sehr anstrengend, besonders flussaufwärts“, sagt Tanja Weidner die danach als Bedienung einspringt während ihr Mann im Wasser steht und den Wiesentrenner und den Schmierbachflitzer nach einem Durchgang wieder zu Wasser lässt. Die Weidners fahren eine respektable Zeit von unter vier Minuten ein. Manche brauchen fast die doppelte Zeit einige, die gekentert waren, ziehen den Brühtrog im Wasser hinter sich her ins Ziel. Tanja Weidner, die ursprünglich aus Köln kommt, ist die Freude anzusehen. Im Dorf sind die Weidners inzwischen voll integriert und alle sind sehr hilfsbereit.
Feuerwehrchef Christian Görl, der das Ganze seit Jahren humorvoll moderiert und den sie in Nankendorf „Dechs“ nennen, zeigte sich mit dem Besuch überaus zufrieden. Diesmal konnte auch seine kleine Tochter Sophie mitmoderieren, was besonders gut beim Publikum ankam. Besonders gut an kamen auch die selbstgebackenen Kuchen und Torten der Feuerwehrfrauen und die frisch geräucherten Forellen sowie das dunkle Kathi-Bier aus Heckenhof. Das erwartete Parkplatzchaos blieb zum Glück aus.
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