Zettels Refelxionen: Zwischenruf!

Peter Zettel
Peter Zettel

Orwell oder Huxley – wer hat jetzt recht?

Orwell fürchtete diejenigen, die Bücher verbieten würden.

Huxley fürchtete, dass es keinen Grund gäbe, ein Buch zu verbieten, weil es niemanden gäbe, der es lesen wollte.

Orwell fürchtete diejenigen, die uns Informationen vorenthalten wollten.

Huxley fürchtete diejenigen, die uns so viel geben würden, dass wir auf Passivität und Egoismus reduziert werden würden.

Orwell fürchtete, dass man uns die Wahrheit vorenthalten würde. Huxley fürchtete, die Wahrheit würde in einem Meer der Belanglosigkeit ertrinken.

Orwell fürchtete, wir würden zu einer gefangenen Kultur werden.

Huxley befürchtete, wir würden zu einer trivialen Kultur werden.

Kurz gesagt, Orwell fürchtete, dass das, was wir hassen, uns ruinieren wird. Und Huxley fürchtete, dass das, was wir lieben, uns ruinieren wird.

Viele klagen zwar wie Orwell, doch nur wenige gestehen sich ein, dass Huxley wohl Recht hat.

Nur, dann kann man sich nicht als Opfer fühlen, sondern muss selbst Verantwortung übernehmen.

Das hat sehr viel mit den zugrundeliegenden Weltbildern und der damit einhergehenden Logik zu tun. Ich suche daher mir immer meines Weltbildes und der damit verbundenen Logik bewusst zu sein.


Peter Zettel

ist pensionierter Anwalt. Seit ein paar Jahren ist er begeisterter Motorradfahrer – sein persönlicher Weg der Selbsterkenntnis. Er interessiert sich für das, was die Welt bewegt und schreibt darüber in seinem Blog zettel.biz.

Alle bisher im Wiesentboten erschienen „Zettels Reflexionen