Landkreis Wunsiedel: Betreuung im Kinderhaus „Unterm Himmelszelt“ in Schönwald ist gesichert
Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF gAG) übernimmt die Trägerschaft
Die Familien, deren Kinder im Kinderhaus „Unterm Himmelszelt“ in Schönwald betreut werden, können aufatmen. Für die Einrichtung wurde mit der EJF gAG ein neuer Träger gefunden, der die Betreuung der Kinder sicherstellen wird. Der Trägerwechsel ist zum 01. Oktober 2022 vorgesehen; für den September wird übergangsweise bereits eine Betreuung angeboten werden.
„Wir sind sehr froh, so schnell eine so gute Lösung für unsere Familien gefunden zu haben“, freut sich Bürgermeister Klaus Jaschke. „Es geht darum, Eltern und Personal nachhaltige Perspektiven zu geben. Ich danke allen, die dabei mitgeholfen haben und mithelfen. Möglich wird dieser Schritt auch durch einen entsprechenden Beschluss des Evangelischen Kirchenvorstands als Eigentümer des Gebäudes und des Grundstückes. Wir sind sehr froh, mit dem EJF einen verlässlichen Partner für die Kinderbetreuung an unserer Seite zu wissen.“
Nötig wurde die Neuorganisation, weil die Kindergartenaufsicht des Landratsamtes Wunsiedel i. Fichtelgebirge dem bisherigen Träger des Kinderhauses, dem Evangelischen Diakonieverein Schönwald e.V., den weiteren Betrieb mit Wirkung zum 01. September 2022 untersagt hatte. Auslöser dafür war eine Reihe von Vorfällen, die sowohl organisatorische als auch pädagogische Defizite in der Einrichtung offenbart hatten.
„Für uns als Aufsichtsbehörde steht bei jeder Entscheidung das Wohl der Kinder und der Familien an erster Stelle“, erklärt Landrat Peter Berek. „Aus diesem Grund ist es unsere Pflicht, die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Jaschke habe ich heute alle Familien, deren Kinder im Kinderhaus Schönwald betreut werden, über den Trägerwechsel und seine Hintergründe informiert. Der Kontakt zu den Eltern, die sich in den vergangenen Tagen sicher große Sorgen um die Zukunft der Betreuung ihrer Kinder gemacht haben, ist uns beiden sehr wichtig. Ich bin selbst vierfacher Familienvater – ich kann mich in die Situation der betroffenen Familien gut hineinversetzen.“
Man habe sich vor diesem Hintergrund auch ganz bewusst dazu entschieden, vor der Abgabe öffentlichkeitswirksamer Erklärungen zunächst genau die Zukunftsperspektiven zu sondieren. Die Situation sei für alle Beteiligten in besonderem Maße herausfordernd gewesen. Man habe nicht nur schnelle Lösungen finden müssen, sondern zum Wohle der Kinder und ihrer Familien auch langfristig tragfähige Lösungen, erklären Landrat Peter Berek und Bürgermeister Klaus Jaschke übereinstimmend. Gerade, weil beide die Sorge der betroffenen Eltern so gut nachvollziehen konnten, sei es ihnen ein Anliegen gewesen, nicht pauschale Informationen weiterzugeben, die Stunden später vielleicht schon nicht mehr aktuell gewesen wären. Gerüchte und Mutmaßungen hätten aus ihrer beider Sicht nur zu einer noch größeren Belastung der Betroffenen geführt.
Für den nahtlosen Weiterbetrieb des Kinderhauses werden nun umgehend die Gespräche mit dem Personal des Kinderhauses aufgenommen und möglicherweise einzelne Stellen ausgeschrieben.
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