Bayreuther SPD kritisiert schleppenden Projektfortschritt bei der Röhrenseekaserne
Warum steht auf der Kasernenbrache nach drei Jahren immer noch nichts?
Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion trafen sich mit der wohnungspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Natascha Kohnen, auf dem Behördenparkplatz neben dem Arbeits- und Sozialgericht an der Ludwig-Thoma-Straße. Hier sollen auf dem Gelände der ehemaligen Röhrenseekaserne rund 400 Wohnungen entstehen. Das neue Quartier soll durchwegbar von allen Richtungen werden und für eine Kita Platz bieten.
Im Jahr 2019 lief ein Architektenwettbewerb, in den der Fraktionsvorsitzende Thomas Bauske als Sachpreisrichter eingebunden war. „Die Geschichte hat mittlerweile einen Bart“, sagt Bauske augenzwinkernd und hält ein Bild mit dem Siegermodell hoch von Anfang 2020 – vor Corona und Bauske damals noch bartlos. Angesichts des zunehmend angespannten Wohnungsmarkts ist die langsame Entwicklung nicht nachvollziehbar, so die Vertreter der SPD. „Wohnen ist Daseinsvorsorge und man kann ja nicht mal für drei Wochen damit aufhören“, so Kohnen. Es sei nicht zu verstehen, wieso nach zweieinhalb Jahren auf dem Gelände in Moritzhöfen faktisch immer noch nichts passiert sei, obwohl Wohnraum dringend benötigt wird. Deswegen hat sich Bauske an Kohnen gewandt, um bei der BayernHeim GmbH nachzufragen. Die Antwort kam über die Staatsregierung prompt: Bis Ende 2022 soll Planreife durch die Stadt Bayreuth hergestellt sein und danach werde man umgehend einen Bauantrag für die komplexe Entwicklungsmaßname einreichen. Nicht zufriedenstellend, weswegen Kohnen nach Bayreuth kam und sich das Grundstück vor Ort anschaute. Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass es ohne die BayernHeim schneller gegangen wäre. „Die Ineffizienz durch die BayernHeim sehen wir auch an anderen Orten“, so Kohnen.
Diese war nach Söders Forderung im Landtagswahlkampf 2018, 10.000 Wohnungen binnen fünf Jahren zu bauen, gegründet worden. Nach vier Jahren sieht es so aus, als ob es nur Wahlkampfgetöse war und Wohnungen zu einem sozialverträglichen Preis immer noch fehlen – die Bayernheim GmbH hat bislang keine einzige Wohnung selbst gebaut. „Durch die gestiegenen Baupreise und die Auslastung der Baufirmen wird das Projekt nun teurer. Die Zeche zahlen die Steuerzahler und Mieter“, so Bauske.
Kohnen wird in München bei einem Gespräch mit dem Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr noch einmal die Dringlichkeit betonen und weiter Ursachenforschung betreiben. Der Oberste Bayerische Rechnungshof hat bereits im Frühjahr harsche Kritik an der BayernHeim wegen der bisherigen Misserfolg geäußert. Einig waren sich alle Anwesenden: Die Wohnlage zwischen Innenstadt und Röhrensee ist top – nun muss es aber auch endlich schnell vorangehen mit dem Bau des geplanten Quartiers.
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