Markt Heiligenstadt stellt Gemeindeentwicklungskonzept auf
„Ich bin ganz begeistert von dem Vortrag, dass ist genau das Richtige für uns.“ Dies sagte Marktgemeinderat Peter Kießkalt (SPD) nachdem der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) während der Marktgemeinderatssitzung über das in Pottenstein erfolgreich aufgestellte Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) referiert hatte. Einstimmig beschloss der Marktgemeinderat dann auch die Aufstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts für den Markt Heiligenstadt nach dem Appell von Bürgermeister Stefan Reichold (SPD).
„Mir gefällt besonders das alle 24 Ortsteile mit eingebunden sind“, betonte Reichold in einem trotz Klimaanlage tropischem Rathaussaal. 2011 fand das erste Gespräch mit Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Pottenstein zur Aufstellung eines (GEK) statt. Pottenstein war damals Pilotgemeinde für dies neue Art der Gemeindeentwicklung. Ein Jahr später war das Konzept fertig und inzwischen konnten viele Maßnahmen mit guter Förderung auch umgesetzt werden. Aktuell läuft die Dorferneuerung von Püttlach. Wie in Pottenstein auch wird Heiligenstadt der Tourismus ein Schwerpunkt des GEK werden. „Wir hatten damals keinerlei Gesamtschau über unser Gemeindegebiet“, erklärte Frühbeißer und es sei die Frage gewesen was in den einzelnen Ortsteilen – in Pottenstein 33 – wirklich wichtig ist. Konsequent sei auch der Fragestellung nachgegangen, auf was verzichtet werden könne. Gefahr dabei war die fehlende Akzeptanz. „Die Zukunft wird uns abverlangen noch mehr zusammenzuarbeiten“, ist sich der Pottensteiner Stadtchef sicher. Wenn man sich dann auf das Wesentliche konzentriert komme man mit maximal zehn verschiedenen Fördertöpfen gut aus. Ganz wichtig bei der Erstellung eines GEK sei die Frage, was der Einzelne dazu beitragen könne. „Man darf die Bürger durchaus fragen, was bringt ihr mit ein“, so Frühbeißer der betonte, das es ohne Bürgerbeteiligung nicht geht. Er verwies auch darauf, das die Aufstellung eines solchen Konzepts für die Marktgemeinderäte sehr zeitintensiv sein werde.
In Pottenstein wurde zunächst ein Vitalitäts-Check durchgeführt, mit den Bürgern in allen Ortsteilen so genannte Gartenzaungespräche geführt, Dorfwerkstätten mit Fachleuten gegründet, fünf Themenwerkstätten aufgestellt und Steckbriefe für jede Ortschaft angefertigt nach dem die Einzelbewertung für jeden Ort erfolgte. „Leerstände, Baulücken und vieles mehr wurde katalogisiert. Wichtig sei es laut Frühbeißer langfristig zu planen und das Konzept immer wieder fortzuschreiben. Und ein ganz wichtiger Aspekt sei auch, keine Gefälligkeitsentscheidungen zu treffen. Als die drei wesentlichen Punkte eines GEK nannte Frühbeißer die Vitalität der der Ortschaften zu erhalten, eine Entwicklungsagentur zu gründen und Bürgerbewusstsein zu aktivieren.
Als weitere Referentin zu diesem Thema war Jennifer Knipping vom ALE gekommen. Sie betonte das es vor allem darum geht eine langfristige Strategie für die Gemeindeentwicklung zu konzeptionieren und ganz wichtig, Prioritäten zu setzten. „Das ist nicht wünsch dir was“, so Knipping die betonte, dass man aufpassen müsse nicht zu viele Begehrlichkeiten zu zu wecken. Im Mittelpunkt steht die Bürgermitwirkung und Konsensorientierung und von zentraler Bedeutung sind Bodenordnung und das Flächenmanagement“, betonte die Expertin. Die Erstellung des GEK durch ein Fachbüro – in Pottenstein war es „landimpuls“ – wird über das ALE mit 75 Prozent, maximal jedoch 50.000 Euro, gefördert. „Das eröffnet den Blickwinkel aus dem eigenem Dorf heraus“, freut sich auch Vizebürgermeisterin Gräfin Monika von Stauffenberg (CSU) schon auf den Start der mit einem Seminar des Marktgemeinderats in Klosterlangheim starten wird.
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