Heiligenstädter Spielplätze in gutem Pflegezustand
Zur jüngsten Marktgemeinderatssitzung war auch der Berliner Diplomingenieur Ulrich Paulig gekommen. Ein „Spielplatzexperte“, der auch die Stadt Nürnberg berät und inzwischen alle 18 Spielplätze im Gemeindegebiet besucht, untersucht und bewertet hat. „Alle Spielplätze sind in sehr gutem Pflegezustand“, gab der Experte, der sich seit 40 Jahren mit dem Thema „Spielen“ beschäftigt, eingangs seines Vortrags schon einmal Entwarnung.
Er hat 99 Spielgeräte untersucht, 40 davon weisen Mängel der Kategorie 2 auf. Was keine gravierenden Mängel sind. Zwei Anlagen sieht Paulig als kritisch an. Einmal die Schaukel auf dem Teuchatzer Spielplatz, einmal der Spielturm in Tiefenpölz. Beim Spielplatz an der Grundschule in Heiligenstadt macht es die Kletteranlage auch nicht mehr lange. Ansonsten sind die Holzspielgeräte in einem Super-Zustand, so Paulig, für den jeder Mensch spielt und das Spielen erst mit „99 Jahren“ aufhört. Will heißen, ein Mensch spielt so lange wie er lebt. Weiterhin betonte der Spielplatzexperte, dass ein Spielgerät für ihn dann sicher sei, wenn an diesem seit zehn Jahren nichts passiert ist.
Die einzelnen Spielarten hat Paulig in Kategorien unterteilt. Nur auf einem einzigen Heiligenstädter Spielplatz kann man „Springen“. „Das sollte ergänzt werden“, so Paulig. „Rollen“ kann man auf keinem einzigem Spielplatz. Auch hier ist Nachholbedarf und die Marktgemeinde sollte auch mehr für „Wasser, Sand und Matschen“ machen. Wenig anzutreffen waren auch Balancierungsanlagen, Kletter- und Hüpfgeräte. Pauligs Heiligenstädter Spielplatzfavoriten sind die Spielplätze am Heiligenstädter See und in Veilbronn. Allerdings gäbe es im gesamten Gemeindegebiet keine „inklusive Anlage“ auf der alle Menschen mit oder ohne Behinderung spielen können. Auf die Frage von Zweiter Bürgermeisterin Gräfin Monika von Stauffenberg (CSU), ob jeder Spielplatz barrierefrei sein müsse, antwortete Paulig, dass dies das Maß aller Dinge sei. Einstimmig beauftragte der Marktgemeinderat den Spielplatzexperten schließlich ein Planungskonzept für die nächsten Jahre für alle Heiligenstädter Spielplätze zu erstellen.
Anschließend dankte Bürgermeister Stefan Reichold (SPD) seinen Bauhofmitarbeitern und den Feuerwehrleuten die umgehend nach den massiven Sturmschäden, besonders bei Neudorf, im Einsatz waren und geholfen habe. Die restlichen zwei Tagesordnungspunkte in der öffentlichen Sitzung – die Bestellung der neuen Kassenverwalterin Svenja Kauppert und die Aufnahme der Kinderfeuerwehr Oberngrub in die gemeindliche Einrichtung der Wehr wurden aufgrund der tropischen Hitze im Sitzungssaal vertagt.
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