Landkreis Wunsiedel: Der Fischotter ist in Oberfranken auf dem Vormarsch
Regionalkonferenz beschäftigt sich mit den Folgen und diskutiert Lösungsansätze
Um die Verbreitung des Fischotters im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge zu untersuchen hat das Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem Otter-Berater im Landkreis Tirschenreuth im Frühjahr eine Befragung unter den Teichwirten gestartet. Deren Ergebnisse liegen nun vor und zeichnen ein eindeutiges Bild: der Fischotter ist im Fichtelgebirge – wie auch in den angrenzenden Landkreisen Tirschenreuth und Hof – inzwischen wieder weit verbreitet. Die Folge: massive Schäden bei den Fischbeständen der Teichwirte und auch in den Fließgewässern der Region, die die Existenz der traditionellen Fischwirtschaft bedrohen.
„Etwa drei Viertel aller Teichwirte im Landkreis haben hohe Schäden gemeldet – im Schnitt verlieren sie rund 73 Prozent ihrer Fischbestände an den Fischotter“, erklärt Wolfgang Kreil, weiterer Stellvertreter des Landrats, der die Befragung ins Leben gerufen hat. „Fast zwei Drittel der befragten Teichwirte haben die Bewirtschaftung ihrer Teiche bereits reduziert oder ganz aufgegeben. Diese Entwicklung deckt sich mit dem Bild, das uns auch aus den anderen Landkreisen geschildert wird. Aus meiner Sicht eine Entwicklung, der man umgehend entgegentreten muss. “
In einer Regionalkonferenz im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Wunsiedel i. Fichtelgebirge wurden diese Ergebnisse nun im Beisein des bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, umfassend diskutiert. Teilgenommen an dieser hochkarätig besetzten Runde haben unter anderem auch Vertreterinnen und Vertreter des Bayerischen Ministeriums für Landwirtschaft und Forsten, der örtlichen Naturschutzbehörden, der Landratsämter Tirschenreuth und Hof, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Münchberg, des Landesfischereiverbands, des Bayerischen Landkreistages, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising oder der Bayerischen Landesanstalt für Fischerei.
Am Ende des gut einstündigen Austauschs herrschte Konsens, dass zwingend Handlungsbedarf bestehe. Staatsminister Glauber sicherte dem Landwirtschaftsministerium, welchem die Federführung in diesem Projekt zukomme, die maximale Unterstützung aus seinem Hause zu.
Landrat Peter Berek: „Die Fischerei ist ein wertvoller Teil unserer Kultur und unserer Heimat. Artenschutz ist wichtig und richtig, darf aber nicht zur Vernichtung der Fischerei und Teichwirtschaft in der Region führen. Es besteht dringlicher Handlungsbedarf.“
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