Wunsiedel: Zwischen Termindruck, Tablet und Tee – Zensus 2022 – ein Resümee
Meisterleistung – 83 Ehrenamtliche stemmen komplette Landkreisbefragung
Die Feldphase des Zensus 2022 ist weitestgehend beendet. Die Erhebungsstelle im Landratsamt blickt auf 12 aufregende Wochen zurück.
„Die empfohlene Anzahl des Landesamtes für unseren Landkreis waren 110 Erhebungsbeauftragte. Durch zahlreiche Absprünge auch während der Feldphase wurde das Ganze jetzt von 83 Freiwilligen gestemmt.“, teilt Eva Kunz von der Erhebungsstelle mit. „Das zeigt glaube ich, was hier von den Ehrenamtlichen geleistet wurde. Die drei Erhebungsbeauftragten, die heute hier stehen, haben wirklich jeweils circa 500 Personen im Landkreis befragt“, fügt sie an. Gemeint sind damit Christina Hofmann aus Wunsiedel, Daniela Pöhlmann aus Marktredwitz und Jürgen Hoffmann aus Selb.
„Wenn man sich überlegt, dass im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge insgesamt etwa 16.000 Personen in Haushalten befragt wurden und man ein bisschen nachrechnet, dann haben diese drei davon fast 10 % aller Personen abgearbeitet. Das ist eine wirklich herausragende Leistung.“, stellt Landrat Peter Berek erfreut fest. Als Dank für ihr Engagement überreichte er den Erhebungsbeauftragten jeweils Einkaufsgutscheine für ihre Wohnorte Wunsiedel, Marktredwitz und Selb.
Auf die Frage, ob jemand der Anwesenden von Anfang an geplant hatte, so viel Personen zu übernehmen, grinsen alle und sind sich einig: „Definitiv nicht.“ Jürgen Hoffmann ergänzt: „Ich hatte durch den letzten Zensus zwar bereits Erfahrungen gesammelt, jedoch hat sich die Infrastruktur deutlich geändert. 2011 waren wir noch mit großen Papierbögen unterwegs, dieses Mal war mit dem Tablet alles schnell und digital zu erfassen. Deshalb konnte ich den mir zugewiesenen Bereich zügig abarbeiten und hatte dann noch Kapazität für weitere.“
Die Grundstimmung in der Bevölkerung sei positiv gewesen. Daniela Pöhlmann teilt lächelnd ihre persönliche Erfahrung: „Ich habe wirklich nette Gespräche geführt und tolle Menschen kennengelernt. Mit einigen hätte ich den ganzen Tag quatschen können, wenn nicht die nächsten Termine auf mich gewartet hätten.“
Herausfordernd war allerdings die Tatsache, dass neben der Haushaltebefragung auch die Gebäude- und Wohnungszählung stattfindet. Das sorgte natürlich für Irritationen in der Bevölkerung. Auch, dass es evtl. zu einer Wiederholungsbefragung kommen kann, führte nicht unbedingt zu Luftsprüngen bei den Auskunftspflichtigen. „Unsere Erhebungsbeauftragten haben hier viel Aufklärungsarbeit geleistet und mehrmals täglich geduldig die gleichen Fragen beantwortet und unbegründete Bedenken ausgeräumt.“, so Landrat Peter Berek über die freiwilligen Helferinnen und Helfer.
Für die Erhebungsstelle ist die Arbeit noch nicht geschafft. Sie beschäftigt sich nun mit der Dateneingabe und dem Anschreiben der Personen, die von den Erhebungsbeauftragten nicht angetroffen wurden.
In einem Punkt sind sich alle drei Erhebungsbeauftragten einig: beim nächsten Zensus in 10 Jahren möchten sie gerne wieder unterstützen. Warum? Dafür hat Christina Hofmann eine ganz einfache Antwort: „Ich finde, es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der man viele nette Menschen kennenlernt. Ich danke so manchem freundlichen Fichtelgebirgler für Tee, Gebäck und sogar einen Schnaps.“
Beim Zensus 2022 wurden zufällig ausgewählte Haushalte von den Erhebungsbeauftragten unter anderem nach Familiennamen und Vornamen, Geburtsdatum, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Kontaktdaten wie Haupt- oder Nebenwohnsitz aller Haushaltsmitglieder gefragt. Diese Befragung dient der Statistikermittlung für die Bundesrepublik Deutschland und findet EU-weit statt.
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