Waldbesitzerschulung in Autenhausen
Klimastabil und zukunftssicher – wie sieht der Wald von morgen aus?
Forstverwaltung und Waldbesitzervereinigung informieren über Wiederbewaldung
Mit welchen Baumarten kann man an unterschiedlichen Standorten einen möglichst zukunftssicheren und klimastabilen Waldbestand aufbauen? Welche Möglichkeiten der Förderung gibt es für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei Pflanzung und Pflege? Und mit welchen Kosten muss gerechnet werden? Über diese und weitere Themen hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach zusammen mit der Waldbesitzervereinigung (WBV) Coburger Land e.V. 17 Interessierte informiert.
Forstverwaltung zeigt Bestockungsbeispiele auf Schulungsfläche in Autenhausen Anhand der Schulungsfläche im Seßlacher Stadtteil Autenhausen führte Revierleiter Markus Fröba beispielhaft vor, wie eine Wiederbewaldung aussehen könnte. Zunächst erläuterte er zusammen mit WBV-Geschäftsführer Manfred Herter die örtlichen Gegebenheiten: Auf einer Teilfläche sorgen Kiefern für eine geringe Beschirmung, die zweite ist durch Kahlschlag gekennzeichnet, auf beiden standen vorher Fichten. Der Boden ist insgesamt lehmig mit mittlerer Basenausstattung.
Unter diesen Voraussetzungen empfahl Markus Fröba für die erste Teilfläche eine Pflanzung von Weiß-Tannen: „Für die Entwicklung der Weiß-Tanne ist Beschattung notwendig. Dies wäre hier durch den Kiefernbestand gesichert.“ Für die Bildung des Waldrands schlug er Vogel-Kirsche vor, da diese Baumart fast überall im Coburger Land gute Wuchsbedingungen vorfinde.
Für die Kahlfläche käme eine einheimische Mischung aus Stiel-Eiche, Winter-Linde, Vogel-Kirsche und Edel-Kastanie infrage. Markus Fröba: „Eine vielversprechende Alternative sind auch trockenresistente fremdländische Baumarten wie Rot-Eiche, Douglasie, Hainbuche und Vogel-Kirsche.“ Zumindest in kleineren Anteilen könne sich ein Anbau dieser Arten lohnen, da es die Risikostreuung fördert.
Förderungen decken in etwa die Kultur- und Pflegekosten
Der Revierleiter verwies auf die zahlreichen Fördermöglichkeiten sowie die damit verbundenen Vorteile und Pflichten. In allen vorgestellten Beispielen, in denen ein Zaun als Schutzmaßnahme verwendet wurde, decken die Förderungen in etwa die Kultur- und Pflegekosten. Zusätzlich können für bereits geförderte Pflanzungen auch Förderungen für die Pflege und Bewässerung in Anspruch genommen werden können. Markus Fröba: „Bei Fragen zur Wiederbewaldung steht das AELF zur Verfügung. Wir erstellen mit Ihnen Ihren individuellen Plan zur Wiederbewaldung.“ Einzelberatungen bietet auch die WBV Coburger Land.
Informationen zur Förderung
Die Bayerische Staatsregierung fördert die Wiederaufforstung bzw. den Waldumbau in standortgemäße und klimatolerante Mischwälder.
Die Förderung muss grundsätzlich immer vor Beginn der Maßnahme beim zuständigen Forstrevier bzw. AELF beantragt werden.
Der Grundfördersatz bei der Wiederaufforstung beträgt 2,50 Euro je Pflanze. Im Kleinprivatwald (bis 20 ha Waldfläche) erhöht sich der Förderbetrag um 0,25 Euro je Pflanze, auf Schadflächen zusätzlich um 0,12 Euro je Pflanze. Somit ergibt sich für die meisten Waldbesitzer ein Fördersatz von 2,87 Euro je Pflanze für die Wiederaufforstung nach Borkenkä- ferbefall.
Abhängig von den örtlichen Bedingungen und der verwendeten Pflanzensortimente sind weitere Zuschläge möglich. Auch die Bewässerung bei anhaltender Trockenheit kann nach vorheriger Genehmigung bis zu zwei Mal im Jahr mit 1,00 Euro je Pflanze gefördert werden.
Genauere Informationen erteilen die zuständigen Revierleiterinnen und Revierleiter der Forstverwaltung im Rahmen der Beratung vor Ort. Ihren Ansprechpartner finden Sie im „Försterfinder“: https://www.stmelf.bayern.de/wald/waldbesitzer_portal/025776/index.php.
Neueste Kommentare