Bad Berneck: „Heimische Lebensmittelerzeugung wichtiger denn je“
Zu den Themen Ernährung und Landwirtschaft haben sich Landtagsabgeordneter Martin Schöffel und die CSU-Stadtratsfraktion in Bad Berneck ausgetauscht und mehrere lokale Erzeuger besucht. „Zusammenbrechende Lieferketten und drohende Lieferengpässe zeigen die Wichtigkeit der heimischen Landwirtschaft und der lokalen Lebensmittelerzeugung,“ so der stellvertretende CSU-Fraktionssprecher Christof Seidel. „Eine Stilllegung von Ackerflächen, wie von Bundesagrarminister Özdemir gefordert, ist eindeutig der falsche Weg in Zeiten unsicherer Versorgung!“
In Köslar haben sich die Teilnehmer einen Eindruck von der Stallerweiterung der Familie Kolb. Durch den Anbau finden gut 35 weitere Tiere Platz, die Kühe haben dann zusätzlichen Freilauf und insgesamt mehr Raum zur Verfügung. Tierwohl in den Ställen hat nicht nur für die Kolbs einen hohen Stellenwert. Der Freistaat Bayern unterstützt solche Investitionen ins Tierwohl mit Investitions-Zuschüssen von rund 25%. Doch Platz für die Tiere ist nur ein Thema: Auch die Versorgung mit Futter muss gewährleistet sein. Die Trockenheit dieses Sommers bereitet den Landwirten dabei durchaus Sorge. Auch Martin Schöffel treibt dieses Thema um. „Es droht ein dauerhaftes Süd-Nord-Gefälle bei den Erträgen von Acker und Grünland wegen der TRockenheit, das muss auch zu neuen agrarpolitischen Initiativen führen. Mit einer Mehrgefahrenversicherung plant der Freistaat eine Versicherung bei Trockenschäden, die bayernweit abzuschliessen ist. Lösungen zur Bewässerung von Sonderkulturen werden immer wichtiger. Im Futterbau muss auf höhere Vorräte gesetzt werden“, so Martin Schöffel. „Der intensive Austausch mit den Landwirten vor Ort ist absolut wichtig für meine Arbeit in München. Unsere Bauern sorgen für den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft. Die Klimabilanz unserer Rinderrasse Fleckvieh ist relativ positiv, das muss dargestellt werden. Aus der Bundespolitik ist in letzter Zeit viel zu hören über den Methanausstoß von Rindern. Aber wie wertvoll sie gleichzeitig sind, nicht nur weil sie hervorragende Lebensmittel produzieren, sondern auch, weil sie das Gras von unseren Wiesen verwerten und wichtigen Dünger liefern – das wird oft verschwiegen,“ so Martin Schöffel. Dass die heimischen Landwirte auch einen wesentlichen Beitrag bei der Brandbekämpfung leisten betonte CSU-Stadtratsmitglied Christian Heidenreich. „Hätte man bei einige Brandereignissen in der jüngsten Vergangenheit nicht auf die mit Löschwasser gefüllten Güllefässer der Landwirte zurückgreifen können, so wären weitaus größere Flächenbrände entstanden“, so der Feuerwehrreferent.
Auf dem Mähdrescher von CSU-Stadtratsmitglied Christoph Schirbel durfte Martin Schöffel bei der nächsten Station durch Bad Berneck selbst dreschen. Auf dem Feld steht eine Weizensorte, die über Grannen verfügt. So sind die Ähren besser vor Wildschweinen geschützt. Christoph Schirbel ist als Lohnunternehmer auf verschiedenen Feldern unterwegs. Zum Abschluss hat die Gruppe die Metzgerei Leipold in Bad Berneck besucht. Sohn Hannes Maisel hat beim bundesweiten Wettbewerb des Deutschen Fleischerverbands den ersten Platz geholt. Der 16-Jährige macht derzeit eine Ausbildung zum Metzger. „Einfach großartig, dass wir in der Genussregion Oberfranken immer wieder so engagierte Nachwuchskräfte erleben dürfen. Das Familienunternehmen arbeitet handwerklich und mit Tieren aus der Region. Genuss-Handwerker wie diese werden dringend gebraucht,“ so Martin Schöffel.
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