Sanitätsdienst auf dem Grünen Hügel in Bayreuth
Seit Jahrzehnten versieht das Bayreuther Rote Kreuz den Sanitätsdienst bei den Richard Wagner Festspielen auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Die Begleitung von behinderten Menschen oder Besuchern, die wegen einer Verletzung oder Erkrankung Schwierigkeiten beim Gehen oder Treppensteigen haben, zu ihrem Platz und das Leisten von Erster Hilfe zählen zu den Aufgaben der Kameradinnen und Kameraden.
„Ich schätze die Freundlichkeit, die Liebe und die Hilfsbereitschaft der Sanitäterinnen“ sagt die 91-jährige Belgierin aus Brüssel, die an einem in ihrer Planung für den Besuch in Bayreuth spielfreien Tag die BRK-Wache auf dem Bayreuther Hügel besucht hat und mit den BRK-Kameradinnen in einer etwas ruhigeren Zeit während des 1. Aktes der Götterdämmerung bei einer Tasse Kaffee über vergangene Zeiten redet. Die Brüsselerin besucht in diesem Jahr zum 59. Mal die Richard Wagner Festspiele und ist dankbar, dass das Bayreuther BRK ihrem Mann, als dieser noch lebte und sie mit ihm zusammen nach Bayreuth kommen konnte, viele Jahre lang auf dem Weg in den Saal und wieder zurück geholfen hat.
Seit vielen Jahrzehnten betreut der Kreisverband Bayreuth des Bayerischen Roten Kreuzes den Sanitätsdienst bei den Richard Wagner Festspielen. In diesem Jahr sind es vor allem Lena Engelmann, Ingrid Pfaff und Silvia Pöhlmann, die ab dem 25. Juli täglich ab 14:30 Uhr bis sich der Hügel nach Ende der Aufführung, meist weit nach 22:00, wieder geleert hat, in der schon etwas in die Jahre gekommenen sogenannten „Sanitätsbaracke“ Dienst verrichten. In guter Nachbarschaft zur Bayreuther Polizei sind sie dort untergebracht. Sie helfen behinderten Menschen oder Besuchern, die wegen einer Erkrankung oder einer Verletzung beim Gehen oder Treppensteigen Hilfe benötigen, auf dem Weg zu ihrem Platz im Opernsaal und wieder heraus. Meist wäre ohne diese Hilfe ein Opernbesuch nicht möglich.
Ingrid Pfaff organisiert die Betreuung, während des Besuches des Pressesprechers nimmt sie mehrere Anrufe für kommende Aufführungen entgegen, und sagt zu, die Betroffenen sicher vom Auto oder Taxi in den Aufführungssaal und wieder zurückzugeleiten. Ingrid Pfaff und Lena Engelmann leisten diesen ehrenamtlichen Dienst seit über 15 Jahren, nur unterbrochen durch die einjährige Corona Pause. An jedem Aufführungstag helfen sie durchschnittlich 3-4 beeinträchtigten Besucherinnen und Besuchern sicher an ihren Platz zu kommen. So auch der über 80- jährigen Dame aus Hongkong, die sich bei einem Sturz den Fuß verletzt hatte und deswegen Gehprobleme hatte.
Sie leisten aber auch in anderen Fällen neben dem Arzt der Festspiele Erste Hilfe und verständigen gegebenenfalls auch den Rettungsdienst.
Schwere gesundheitliche Probleme während der Aufführung sind glücklicherweise selten. Manchmal hatten die Sanitäterinnen aber auch Probleme damit, einem Opernbesucher, der Kreislaufprobleme hatte, noch weiter die notwendige Ruhe zu verordnen und ihn, oft vergebens, davon abzuhalten, wieder (zu früh) zum Wagnererlebnis bei Beginn des nächsten Aktes zurückzustreben.
Die drei langjährig im Sanitätsdienst erfahrenen und bestens ausgebildeten Rotkreuzlerinnen schätzen die familiäre und freundliche Atmosphäre beim Sanitätsdienst bei den Festspielen. Gerne denken sie etwa an die frühere Generalbundesanwältin, Frau Professor Dr. Monika Harms, zurück, die sie regelmäßig in einer Aufführungspause auf der Sanitätswache besucht hat. „Es war echte fränkische Gastfreundschaft und so wohltuend menschlich zugewandt“, so die ehemalige oberste Strafverfolgerin der Bundesrepublik in einer Mail an den Pressesprecher. Frau Professor Harms, eine treue Bayreuth-Besucherin, schaute auch noch regelmäßig nach ihrer Pensionierung auf der Sanitätswache vorbei.
Meist sind es Stammhörer aus allen Ländern der Welt, die vom Bayreuther Roten Kreuz unterstützt werden und dadurch die Aufführung genießen können. Wenn die Kameradinnen vor einer Pause kurz vor den Türen des Saales warten, damit sie „ihren“ zu Betreuenden in Empfang nehmen können, genießen auch sie die wenigen Minuten der Musik, die sie durch die geschlossenen Türen hören können.
Ein Besucher aus Bad Godesberg, der nach einem Schlaganfall Unterstützung beim Gehen benötigt, und im Smoking und mit Rollator auf den Beginn der Götterdämmerung wartete, besucht regelmäßig auch andere Festspiele, betont aber, dass er die gute Atmosphäre der Bayreuther Festspiele sehr schätze. “ Die Kameradinnen vom Roten Kreuz in Bayreuth sind immer hilfsbereit und freundlich“, sagte er im Gespräch mit dem Pressesprecher.
In ihrer Freizeit zu helfen, ist für die Kameradinnen und Kameraden der Bereitschaften des Kreisverbands Bayreuth des Bayerischen Roten Kreuzes eine Selbstverständlichkeit. Lena Engelmann, Ingrid Pfaff und Silvia Pöhlmann und die anderen beim Sanitätsdienst bei den Richard Wagner Festspielen eingesetzten Kameradinnen und Kameraden aus den Bereitschaften des Bayreuther BRK-Kreisverbandes freuen sich über die Freundlichkeit und den Dank, den sie beim Sanitätsdienst auf dem Grünen Hügel von den durch sie Betreuten erfahren.
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