Gößweinsteiner Waldkindergarten kommt nächstes Jahr
„Für mich ist das nicht einmal ein Waldkindergarten light.“ Dies sagte SPD-Marktgemeinderat Bernhard Vogel und erntete damit Gelächter im Zuhörerraum während der jüngsten Marktgemeinderatssitzung im Pfarrzentrum. Es ging dabei um Planvorstellung der sogenannten Waldgruppe am Kindergarten St. Erhard in Wichsenstein die ab März nächstes Jahr in Betrieb gehen soll.
Die Planung des Architekturbüros Paptistella stellte Marktgeschäftsleiter Peter Thiem vor. Der neue „Waldkindergarten“ liegt unweit südwestlich der bestehenden ASB-Kindertagesstätte St. Erhard in einem privaten Waldstück. Die Waldbesitzerin ist damit einverstanden das dort die Waldgruppe eingerichtet wird. Es müssen ein paar Bäume gefällt werden damit eine Holzhütte mit den Maßen 4,50 auf 4,25 Metern Grundfläche mit einer kleinen Terrasse davor errichtet werden kann. Um das Baumaterial dorthin zu schaffen muss ein Zugang von der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Uhleinshof und Wichsenstein den Berg hoch gebaut werden. Die unspektakuläre Holzhütte dient als Unterschlupf bei Schlechtwetter. Bei ganz schlechten Wetter kann die Waldgruppe in den Mehrzweckraum des Kindergartengebäudes von St. Erhard ausweichen, so Thiem. Außerdem wird im Wald noch eine Komposttoilette, ebenfalls in Holzbauweise mit den Maßen von einem Meter auf 1,50 Metern aufgebaut an die ein kleiner Abstellraum angebaut wird. Mehr wird eigentlich für die Waldgruppe nicht benötigt, auch kein fester Wasseranschluss. Der Zugang für Eltern und Kinder führt über den oberen Spielplatz von St. Erhard, der Weg für die Baumaterialien ist lediglich für einen Notfall als Fluchtweg angedacht. Ohne das Streifenfundament, auf dem die Hütte gebaut wird, liegen die Schätzkosten für die Einrichtung der Waldkindergartengruppe bei 30 000 Euro.
Vorher war ein anderer, separater Waldstandort angedacht, der sich aber nicht realisieren ließ. „Der vorherige Standort hätte mir besser gefallen“, setzte Vogel noch einmal nach und meinte, dass es jetzt lediglich eine Koexistenz mit der Nachbarschaft sei. „Manche Kinder dürfen ins Warne, manche nicht“, sinnierte Vogel. „Die haben alle gesagt das dieser Standort besser ist“, gab ihm Thiem zurück. Georg Lang (CSU) fand die Lösung sehr gut. Ein wahnsinniger Vorteil sei die Nähe zu St. Erhard wegen der Synergieeffekte. Der Planung für die Waldgruppe, beziehungsweise für die Errichtung der Schutzhütte, stimmte der Rat dann einstimmig zu. Über einen noch zu stellenden Bauantrag muss dann der Bauausschuss noch entscheiden.
In Aussicht gestellt wurde auch die Bedarfsanerkennung auf 72 Kindergartenplätze für den Kindergarten Stempferhof. Nächster Schritt hier ist ein Gespräch mit dem Kindergartenträger des Johannischen Sozialwerks und parallel dazu eine Absprache mit der Regierung von Oberfranken, da das Sozialwerk ein neues und größeres Kindegartengebäude an der Badangerstraße errichten will. Aktuell geplant sind drei Kindergartengruppen mit jeweils 17 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren, eine Kinderkrippe für 12 Kinder und neun Integrationsplätze für behinderte Kinder.
Neueste Kommentare