Erlanger Wahlkreisabgeordneter Müller besucht Barmherzige Brüder Gremsdorf
Austausch mit Bewohnervertretern und der neuen Leitung
Zu einem ausführlichen Gespräch mit den Bewohner- und Beschäftigtenvertretungen und der neuen Geschäftsführerin Ute Häußer kam der Wahlkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag, Stefan Müller (CSU) ins Gremsdorfer Schloss der Barmherzigen Brüder.
Neben der neuen Geschäftsführerin Ute Häußer nahmen die 1. Vorsitzende des Werkstattrates, Nicole Jurasch, Frauenbeauftragte Jessica Knauer, und Ricky Wimmer als 2. Vorsitzender der Bewohnervertretung, sowie Sabine LindnerPfeufer, 1. Vorsitzende des Beirats der rechtlichen Betreuer für das gemeinschaftliche Wohnen und Cathleen Merker, Sozialdienst und Vertrauensperson der Beschäftigten/Bewohner an dem Gespräch teil.
Gesprächsbedarf bestand zu einer ganzen Reihe von Themen – von der Bezahlung in und der Preisgestaltung für die Produkte der Werkstätten über Barrierefreiheit im Landkreis bis hin zur schwierigen Personalsituation im Pflegebereich ganz allgemein und nach Corona im Besonderen. Ad hoc positiv klären konnte der Abgeordnete die Frage, ob auch die Werkstattbeschäftigten die Energiekostenpauschale erhalten werden.
Geschäftsführerin Ute Häußer treiben derweil auch richtig große Fragen um: Was kann man gegen den gravierenden Fachkräfteund Nachwuchsmangel im Pflege- und Assistenzbereich unternehmen? Welche Möglichkeiten könnte es geben, auch private Investitionen für bauliche Maßnahmen zu erschließen? Wie kann man Hürden abbauen und Standards so festsetzen, dass Baukosten und Bauzeiten nicht dringend notwendige Maßnahmen be- oder gar verhindern?
Die Fragen zu den Rahmenbedingungen von Investitionen will Müller, der in dieser Wahlperiode neben seiner Aufgabe als Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU im Bundestag auch wieder einen Sitz im Finanzausschuss innehat, mit Kollegen im Bundestag diskutieren.
Was die Personalprobleme der Einrichtungen angeht, wird der Abgeordnete deutlich: Ein wesentliches aktuelles Problem sieht er – wie Frau Häußer auch – in den Debatten über eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen Covid19, die viele Pflegekräfte sehr verunsichert habe. Müller: „Ich bin gegen eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, sie muss zurückgenommen werden. Wenn, dann müsste eine Impfpflicht für alle gleichermaßen gelten. Dafür gibt es aber aktuell überhaupt keine Notwendigkeit mehr.“ Trotzdem appelliert Müller an „Jede und Jeden, der keine medizinischen Hindernisse hat, sich im eigenen Interesse impfen und boostern zu lassen.“
Als Kreisrat nahm Müller schließlich noch die Einschätzung aus dem Kreis der Bewohnervertreter mit, dass es für viele, die mit körperlichen Einschränkungen leben müssen, im ÖPNV auch in Erlangen-Höchstadt und Umgebung noch viele Hürden gibt.
Es sei ihm wichtig, als Wahlkreisabgeordneter auch für die Gremsdorfer Einrichtung und ihre Bewohner da zu sein und ihre Probleme und Anliegen in den politischen Prozess einzubringen und im Dialog zu bleiben.
Deshalb will man das Gespräch spätestens im kommenden Jahr in Berlin fortsetzen, und Müller versprach, dann auch Fachkollegen aus dem Sozialausschuss mit an den Tisch zu bringen.
„Die bedeutende und traditionsreiche Einrichtung der Behindertenhilfe ist eine wichtige Institution in der Region, weil hier mit viel Engagement und immer wieder neuen Ideen ein positives Lebensumfeld für die Bewohner und ihre speziellen Bedürfnisse geschaffen wird“, bilanzierte Müller den intensiven und guten Austausch in Gremsdorf.
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