Abwasser und Wasser in Kunreuth werden teurer

Während der jüngsten Gemeinderatssitzung standen Informationen zu den künftigen Verbrauchsgebühren auf der Tagesordnung. Für den Zeitraum 2023 bis 2026 wurden die Gebühren neu kalkuliert. Das voraussichtliche Ergebnis dürfte eine Erhöhung der Abwassergebühr von derzeit 2,70 Euro pro Kubikmeter auf künftig 3,40 Euro sein.

VG-Geschäftsleiter Matthias Zeißner nannte zum Vergleich die Gebührenhöhen der Nachbargemeinden Pinzberg mit 2,82 Euro und Wiesenthau mit 2,57 Euro. Die überörtliche Abwasserbeseitigung der Gemeinden Kunreuth, Pinzberg und Wiesenthau wird über die Verwaltungsgemeinschaft Gosberg in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Forchheim in die Kläranlage Forchheim abgewickelt. Der Grund für die hohen Gebühren in der Gemeinde Kunreuth liegt darin begründet, dass die Gemeinde Kunreuth nur zirka 28 Prozent der 5.000 Einwohner der Verwaltungsgemeinschaft hat, aber für rund 38 Prozent des Abwassers verantwortlich ist. Da die laufenden Kosten der Abwasserbeseitigung nach der tatsächlich anfallenden Menge verteilt werden, ist das ungünstige und somit teure Verhältnis für die Gemeinde Kunreuth leicht zu erkennen, so Zeißner. Wie Bürgermeister Ernst Strian dazu anmerkte, liegt dies vor allem in der früher angewendeten Kanalbautechnik begründet, die auf Mischwasser ausgelegt war. Somit wird auch Oberflächenwasser, das dem Schmutzwasserkanälen zugeführt wird, kostenpflichtig zu entsorgendes Abwasser. Die heutige Kanalbautechnik ist auf Trennsystem ausgelegt. Bei der Wasserversorgungen ist die neue Kalkulation der Gebührenhöhe noch nicht vollständig. Es ist aber bereits absehbar, dass auch hier eine Erhöhung für den kostendeckenden Betrieb erforderlich sein wird. Die Gebührenhöhe liegt derzeit bei 1,64 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Die künftige Gebührenhöhe dürfte deutlich über 2 Euro liegen. Die eigentliche Beschlussfassung über die Gebührenerhöhungen sowohl für die Abwasserbeseitigung als auch für die Wasserversorgung ist in der Sitzung des Gemeinderates im September vorgesehen. Die geänderten Satzungen und somit die neuen Wasser- und Abwasserpreise werden dann voraussichtlich am 1. Oktober in kraft treten.