Der Neue Wiesentbote

Familie F. war traurig: Ihre alte Stereoanlage, die sie sich kurz nach ihrer Hochzeit gekauft hatten, ging nicht mehr. Dabei sollte sie bei der anstehenden Silberhochzeit im Herbst wieder zum Einsatz kommen. Natürlich hätten sie sich eine neue Anlage kaufen können, aber abgesehen davon, dass diese Geld kostet und zur Herstellung Ressourcen und Energie verschlingt, es wäre halt nicht die alte liebgewonnene Anlage. Was also tun? So entschlossen sie sich, zum Reparatur-Café zu gehen, das Forchheim for Future am 23. Juli im Pfarrzentrum Verklärung Christi angeboten hatte. Dort widmeten sich fünf fachkundige Reparierer den über 20 angelieferten kaputten Geräten – darunter auch die Stereoanlage von Familie F. Und tatsächlich gelang es dem Reparierer, die Anlage wieder ans Laufen zu bekommen. „Ich hatte Glück,“ sagt er, „da war nur eine Sicherung defekt und ein Kabel hatte einen Wackelkontakt.“ Nicht immer sind die Fehler so einfach zu finden und zu beseitigen, manchmal sind Ersatzteile erforderlich, die natürlich erst besorgt werden müssen. Und manchmal kann man auch beim besten Willen nichts mehr machen und das Gerät muss entsorgt werden. Auch eine Näherin war diesmal mit ihrer Nähmaschine anwesend und machte Kissenbezüge passend. „Wir haben eine durchschnittliche Erfolgsquote von 50-60%“, erläutert Klara Günther, die das Reparatur-Café organisiert. „Und das macht bei elf Terminen im Laufe des Jahres schon eine ganze Menge Müllvermeidung und Einsparung von Ressourcen und Energie für Neugeräte aus“. Und weil es Reparatur-Café heißt, gibt es für die Gäste in der Wartezeit Kaffee und Kuchen und natürlich die Möglichkeit, nette Menschen kennenzulernen und sich gut zu unterhalten.

Das nächste Reparatur-Café findet übrigens am 20. August 2022 statt. Anmeldungen und weitere Informationen unter https://forchheim-for-future.de