Schwere Schäden an den Wäldern rund um Heiligenstadt nach dem Gewittersturm vom 25.Juli 2022

Jederzeit können die angeschobenen Bäume auf die Straße fallen. © Gregor Schießl
Jederzeit können die angeschobenen Bäume auf die Straße fallen. © Gregor Schießl

AELF Bamberg: „Extremwetterereignisse häufen sich“

Forstverwaltung appelliert an die Waldbesucher, die Wälder nicht zu betreten

Es waren nur 5 Minuten, erinnert sich der junge Waldbesitzer Lukas Distler aus Siegritz. 5 Minuten, die entscheidend waren für seinen Wald. Zwei Tage nach dem Gewittersturm verschafft er sich einen ersten Überblick über die Schäden in seinem Wald. Vorher war er noch mit der Feuerwehr unterwegs, um die Schäden anderer zu beseitigen.

Er schätzt den Schaden in seinem Wald auf mindestens 300 Festmeter. Gut ein Viertel seiner Bäume sind abgeknickt, abgebrochen oder entwurzelt – nicht nur ein wirtschaftlicher, auch ein emotionaler Schaden. 5 Minuten Sturm, in denen die Arbeit seiner Eltern und Großeltern die engagiert ihren artenreichen Mischwald gepflegt hatten, zu großen Teilen zunichte gemacht wurde… Und der Borkenkäfer, Verursacher großer Waldschäden in den zurückliegenden Jahren, wartet nur auf ein Festmahl!

Ähnlich betroffen begutachten Felix Pimmer, zuständiger Revierförster der Bayerischen Forstverwaltung am Revier Buttenheim und Sophia Geyer, forstliche Mitarbeiterin der Waldbesitzervereinigung Bamberg die Schäden rund um den Jugendzeltplatz bei Heiligenstadt. Mächtige Buchen wurden wie Streichhölzer geknickt – glücklicherweise hielt sich am Montagabend niemand im Pavillon auf. So wurde niemand verletzt – es sind hier nur die Wanderwege, die unpassierbar sind und der Schaden am Umgriff der Mobilfunkmasten.

Insgesamt schätzen sie die entstanden Schäden auf mehrere Tausend Kubikmeter! Für beide steht in den nächsten Tagen die Verkehrssicherung im Vordergrund. Verschiedene Straßen müssen zeitweise wohl gesperrt werden, um die angebrochenen Bäume rechts und links der öffentlichen Straßen so bald als möglich sicher fällen zu können. Ebenfalls von Sturmschäden betroffene Waldbesitzer sollten sich rasch mit der Waldbesitzervereinigung oder dem Forstamt in Verbindung setzen, um sich den geplanten Maßnahmen anzuschließen.

Gregor Schießl, Abteilungsleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg appelliert eindringlich an alle Erholungssuchenden und Wanderer in den nächsten Tagen die Wälder rund um Heiligenstadt bis nach Aufseß nicht zu betreten. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Gefährdungen durch dürre Bäume kommen nun noch angeschobene Bäume und vom Waldboden aus schwer zu erkennende, abgebrochene Äste und Kronenteile die unvermutet zu Boden fallen können. So kam es in den letzten Tagen bereits zu einem tragischen Todesfall in der fränkischen Schweiz, bei dem ein Wanderer durch einen plötzlich brechenden Baum erschlagen wurde. Waldbesitzer, Förster und Waldbesitzervereinigung arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Bis dahin bitten sie darum, die Sperrungen der Wanderwege zu beachten und sich nicht leichtsinnig in den Wäldern aufzuhalten.