Fachtagung in Klosterlangheim zum Thema „40 Jahre Dorferneuerung“
Was braucht das Dorf der Zukunft? – Philosophie / Geld oder beides?
„40 Jahre Dorferneuerung – Wandel und Aufbruch in ein neues Zeitalter“ unter diesem Motto fand an der Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim eine Fachtagung mit Vertretern der Gemeinden, Planer und Behörden statt.
„Das Fundament der 40-jährigen Erfolgsgeschichte sind die aktiven Menschen in den Dörfern.“ so eröffnete Lothar Winkler die Fachveranstaltung.
Gerhard Wunder, seit 26 Jahren Erster Bürgermeister der Gemeinde Steinwiesen eröffnete die Impulsvortragsreihe: „Es ist ein Segen, dass der Freistaat in diesem Rahmen den Kommunen Gelder zur Verfügung stellt.“ Er betonte, wie wichtig es ist „die Bürger in den Planungsprozessen mit ins Boot zu holen.“ Aber auch die gute Organisation der Dorferneuerungsschritte durch das Amt für Ländliche Entwicklung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Architekt und Planer Peter Kuchenreuther stammt gebürtig aus einem kleinen Dorf im Fichtelgebirge. Hier sprach er als Vertreter der Bayerischen Architektenkammer. „Wir Planer mussten uns zu Beginn der Dorferneuerung umstellen vom Top-Down Prinzip zur Beteiligung der Bürger von unten. Das war für uns ein intensiver Lernprozess.“
Die Regierung von Oberfranken war vertreten durch Herrn Christian Wunderlich. „Die 50-jährige Städtebauförderung ist gewissermaßen die große Schwester der Dorferneuerung.“ Er verwies auf die vielen Gemeinsamkeiten der Themen beider Programme. „Der Schlüssel zum Erfolg ist die Stetigkeit der Förderung und die Bürgerbeteiligung.“ .Dr. Thomas Gunzelmann. Hauptkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege am Schloss Seehof, arbeitet seit 34 Jahren mit den Beteiligten der Dorferneuerung zusammen. Sein Fazit: Die Initiierung der Dokumentation von historischen Bausubstanzen durch den Denkmalpflegerischen Erhebungsbogen im Rahmen der Dorferneuerung war und ist sehr wichtig und wertvoll.
„Wohnen der Zukunft“ war das Thema von Barbara Wunder, Konversionsmanagerin im Landkreis Donau-Ries. Sie betonte, dass die Struktur der Dörfer im äußeren Bereich die gleiche sein muss wie im inneren. „Zur Veranschaulichung habe ich dazu den Begriff Semmellösung oder für Franken – die Brödla-Lösung – erfunden.“
Knut Kettel und Nicole Backer vom Sachgebiet Dorferneuerung und Bauwesen am Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken schlossen die Vortragsreihe ab. Kettel referierte zum Thema „Ressourcenschonendes Bauen“. „Der Bausektor verbraucht 50 % aller natürlichen Ressourcen und erzeugt 60% des Mülls“, so Kettel. „Bauen im Bestand ist der wichtigste Beitrag zum Flächensparen“, erklärte Backer. Ihr Vortrag nahm das Thema Innenentwicklung ins Visier.
Im Anschluss an die Fachvorträge folgte eine Podiumsdiskussion zur Zukunftsgestaltung der Dörfer.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Verabschiedung von Dr. Christiane Schilling, Sachgebietsleiterin „Dorferneuerung und Bauwesen“ und Abteilungsleiter Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken in den Ruhestand. Amtsleiter Winkler: „Ich danke beiden für die wunderschöne Zusammenarbeit“. Christine Bardin und Martin Finzel verliehen beiden im Namen der Initiative Rodachtal die Auszeichnung „Botschafterin des Rodachtals“.
Neueste Kommentare