Umwelttipp des Landkreises Lichtenfels: „Wespen und Hornissen – kein Grund zur Panik“
Obwohl von diesen verrufenen Untermietern meistens kaum eine Gefahr ausgeht, möchten die meisten Betroffenen Wespen und Hornissen schnell loswerden. Diese Erfahrung hat die ehrenamtliche Wespenberaterin Ulrike Veit gemacht.
Sie ist seit gut 40 Jahren für die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt im Einsatz. Wenn sie gerufen wird, gibt Ulrike Veit Tipps und klärt Betroffene auf. „Die meisten Menschen sind verständnisvoll, wenn man ihnen erklärt, wie die Wespen und Hornissen leben und was das Interessante daran ist“, sagt sie.
In Deutschland gibt es einige hundert Wespenarten. Nur acht davon leben in Schwärmen und zählen zu den staatenbildenden Wespen. Und nur zwei von ihnen, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, sind schuld am schlechten Image. Alle anderen Wespenarten meiden den gedeckten Kaffeetisch und sind nicht stechfreudig. Deshalb ist es wichtig zu wissen, um welche Wespenart es sich handelt.
Besonders gefürchtet sind Hornissen. Sie zählen allerdings zu den friedlichsten Insekten. Das Gift einer Hornisse ist nicht giftiger als Wespengift.
Ulrike Veith rät allen, die ein Wespen- oder Hornissennest entdeckt haben:
Hektische Bewegungen und Erschütterungen in einem Umkreis von fünf Metern um das Nest vermeiden. Die Tiere nicht anhauchen. Nicht in die Flugbahn der Tiere stellen. Getränke sollten im Freien verschlossen werden. Kindern nach dem Essen Hände und Mund abwischen.
„Es gibt aber auch Fälle, bei denen diese Verhaltensregeln nicht ausreichen und es einfach nicht anders geht, als die Insekten zu entnehmen“, so Veit.
Einfach entnehmen darf man die Nester aber nicht. Für das Umsetzen oder das Entfernen von Wespen und Hornissennestern braucht es eine artenschutzrechtliche Genehmigung von der unteren Naturschutzbehörde. Und oft hilft es Betroffenen, sich vor Augen zu führen, dass die Beeinträchtigungen durch die Insekten nur von temporärer Dauer sind – denn spätestens beim ersten Frost stirbt das gesamte Volk mit Ausnahme der Jungkönniginnen ab. Die Jungkönniginnen überwintern nicht im Nest und bauen im nächsten Jahr ihr neues Volk an einem neuen Ort auf.
Nach 40 Jahren Beratung zieht die Wespenberaterin Bilanz: „In den vergangenen Jahren ist ein Umdenken bei den Bürgerinnen und Bürgern zu erkennen. Viele Menschen zeigen mehr Verständnis als noch vor einigen Jahren“. Dennoch wünscht sich Ulrike Veith für ihre Beratung „mehr guten Willen und Respekt vor den Tieren, denn schließlich sind auch Wespen und Hornissen Teil einer intakten Natur.“
Wer hilft?
Wer weitere Fragen zu dem Thema hat kann sich sich für eine Beratung unter 09571-189045 an die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels wenden.
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