Landkreis Forchheim: LEADER-Projekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“

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LEADER-Projekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ Die Wanderweg-Beschilderung in der Fränkischen Schweiz bekommt ein neues Gesicht. Foto: Landratsamt Forchheim

Die Qualität und Attraktivität der Wanderregion Fränkische Schweiz nachhaltig und dauerhaft zu stärken, dieses Ziel hat sich das LEADER-Projekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ gesteckt, das seit 2018 läuft und nun einen entscheidenden Schritt vorangekommen ist.

Zum LEADER-Projekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ haben sich fünf Landkreise zusammengetan. Auch der Landkreis Lichtenfels mit dem Rennsteigverein hat sich dem Projekt angeschlossen. Mittlerweile sind – dank LEADER-Förderung – rund 4.200 km Wanderwege GPS-vermessen und digital erfasst. Es wurden zudem Wanderwegewarte und Wanderführer ausgebildet und eine Beschilderungsrichtlinie für den Fränkische Schweiz- Verein erarbeitet.

Das erfasste Wegenetz bildet die Grundlage für die sogenannte „digitale Wegemeisterei“ – ein Portal für Wanderwegewarte, in dem die gesamte Beschilderungsplanung hinterlegt ist. „Damit können beschädigte Schilder auf Knopfdruck nachbestellt werden“, freut sich Fritz Sitzmann, Hauptwegewart beim Fränkische Schweiz-Verein. Sollten Wege verlegt oder geändert werden müssen, so kann dies ebenfalls über das digitale Wegeportal erledigt werden. Diese Aufgabe übernimmt künftig ein Administrator beim Fränkische Schweiz-Verein und Rennsteigverein, denn es sollen nur Wege, die vordefinierte Qualitätskriterien erfüllen, neu in das System aufgenommen werden.

LEADER-Managerin Marion Rossa-Schuster teilt mit: „Wie manch aufmerksamer Wanderer bereits festgestellt haben mag, erfolgt nun die Anbringung der einheitlichen wegweisenden Beschilderung nach den vorgegebenen Qualitätskriterien.“ In allen beteiligten Landkreisen sind aktuell ehrenamtliche Wanderwegewarte mit dem Anbringen der neuen Wegweiser beschäftigt. „Kennzeichnend ist die blaue Randleiste mit dem Logo des Fränkische Schweiz- Vereins und jeweils zwei Zielangaben auf jedem Wegweiser.“ Zudem weisen die Schilder neben den Entfernungsangaben auch Hinweise auf eine ÖPNV-Anbindung am Zielort auf, um einen umweltfreundlichen Wander-Tourismus zu forcieren. Insgesamt muss Thomas Berbalk, der hierfür beim FSV verantwortliche Koordinator, mit seinem Team rund 14.000 neue Wegweiser in den nächsten Monaten befestigen. Eine wirklich herausfordernde Arbeit, die den Wegewarten vor Ort ein Höchstmaß an Zeit, Organisationsaufwand und -geschick abverlangt, wie Berbalk erläutert: „Die Wegewarte müssen die gelieferten Schilder in den rund 100 beteiligten Gemeinden abholen, auf Vollständigkeit überprüfen, den jeweiligen Wanderwegen zuordnen und dann – „bewaffnet“ mit Beschilderungsplan und Werkzeug – die definierten Standorte aufsuchen, alte Beschilderung abmontieren und die neue vorschriftsgemäß anbringen – und zwar an Holzpfosten, Metallpfosten, Laternenmasten oder auch an Gebäudewänden.“

Als nächste Schritte werden Wanderübersichtstafeln nach einheitlichem Layout für das gesamte Projektgebiet sowie ein Webportal für den Endbenutzer mit dem digitalisierten Wegenetz erstellt. In beiden werden Hinweise auf alle erstellten 180 Kulturtafeln, POI ́s, VGN-Haltestellen und Ruhebänke enthalten sein. Auch eine Verknüpfung zu Gastronomie und Anbietern regionaler Produkte ist denkbar. Das routingfähige Webportal ermöglicht dem Wanderer die individuelle Planung seiner Wanderung ganz bequem von zu Hause aus.

Die Route kann dann gespeichert, gedruckt und auf jede beliebige Wander-App am Smartphone exportiert werden. Trotz aller Digitalisierung ist auch ein Druck von Wanderkarten für die einzelnen Teilregionen in Planung. „Wer weiß, wo sich die Funklöcher in der Fränkischen Schweiz verstecken, der greift doch noch gerne auf eine gedruckte Wanderkarte zurück“, so LEADER-Managerin Marion Rossa-Schuster.