Leserbrief: „Machbarkeitsstudie: Nationalpark Steigerwald ist nicht machbar!“
Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass der Steigerwald ein dicht besiedeltes Gebiet mit 7.500 Bewohnern in 39 Ansiedlungen und mehr als 200 km Straßen ist. Deswegen gibt es schlichtweg keinen Platz für einen Nationalpark. So wurde auch noch von keiner Seite aus, ein Plan für einen Nationalpark vorgelegt. Aus rein geografischen Gründen ist ein Nationalpark trotz ständiger Forderungen mächtiger Naturschutzorganisationen nicht realisierbar.
Davon abgesehen hätte ein Nationalpark auch ökologische und ökonomische Nachteile im Schlepptau. Da die Holznutzung größtenteils entfällt, wäre laut Studie das fehlende Holz jährlich durch ungefähr 3000 Tonnen Kunststoff oder 8.000 Tonnen Stahl zu ersetzen. Für 15.000 Bewohner unterbliebe die ökologische Wärmeversorgung. Auch hierfür gibt es keine Lösung. Zurückstellen auf Öl- oder Gasheizung? Mit dem Wegfall der Holznutzung entsteht ein Ersatzbedarf von jährlich15 Mio. Liter Öl, verbunden mit einem (unnötigem) Ausstoß von 36 Mio. kg fossilem CO2. Die volkswirtschaftlichen Kosten lägen pro Jahr bei rund 35 Mio. EURO. So hat der Nationalpark Bayerischer Wald bisher Subventionen in Höhe von circa 550 Mio. € verbraucht.
Die hohe ökologische Waldqualität im Steigerwald ist international anerkannt. Der weitere Zustand des Waldes im Zeichen von Hitze- und Trockenperioden ist nicht vorhersehbar, die Notwendigkeit zum Um- und -Ausbau aber absehbar.
In diesem Kontext ist die Weiterentwicklung des international anerkannten Trittsteinkonzepts, welches im Steigerwald entwickelt wurde, eine große Chance für die Region. Der Steigerwald hat die besten Voraussetzungen dafür, sich in einem weiterführenden Modellprojekt zur europa- oder sogar weltweit führenden ökologisch- waldwirtschaftlichen Spitzenregion zu entwickeln.
Davon ausgehend wäre es folgerichtig, dass die Staatsregierung den Naturpark Steigerwald zur zukunftsbezogenen „Klimaregion Steigerwald“ ausbaut.
Weitere Informationen sind im angefügten Anhang „Machbarkeitsstudie zeigt: Nationalpark Steigerwald ist nicht machbar!“ (PDF, 800KB) zu finden.
Prof. Dr. Willi Rößner
Stadtbergen
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