Wasserversorgung ist in Bayreuth nicht gefährdet

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Stadt widerspricht jüngsten Äußerungen der Bürgerinitiative Oberobsang

Der Stadtrat Bayreuth hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mehrheitlich für eine Fortführung des Bauleitplanverfahrens für ein Gewerbegebiet Oberobsang gestimmt. Dort soll bekanntlich ein neuer Brauerei-Standort entstehen. Die Bürgerinitiative (BI) Oberobsang steht den Planungen weiterhin skeptisch gegenüber und hat sich erneut an die Öffentlichkeit gewandt. In ihrer Argumentation äußert die Initiative die Sorge, dass der geplante Brauerei-Neubau mittel- und langfristig erhebliche negative Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung der Stadt haben werde. Die Stadt widerspricht dieser Einschätzung. Ein Mangel an Trinkwasser sei durch die Bierproduktion am geplanten Standort nicht zu befürchten.

Unstrittig sei, dass Oberfranken – vor allem im Vergleich zum Süden Bayerns – als wasserarm gilt und Grundwasser zu schützen ist. Das bedeute aber nicht, dass die Versorgungssicherheit gefährdet ist. Zu diesem Schluss komme auch die Regierung von Oberfranken in ihrer Wasserversorgungsbilanz. „Damit dies auch in Zukunft so bleibt, setzen Politik, Kommunen und die Wasserversorger auf eine langfristig angelegte Zusammenarbeit,“ so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Er warnt davor, die Sicherheit der Wasserversorgung aus taktischen Motiven für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren, indem unbegründet Ängste geschürt werden.

Als irreführend wertet die Stadt die Behauptung der BI Oberobsang, bereits heute beziehe Bayreuth sein Trinkwasser zum überwiegenden Teil aus der Fernwasserversorgung. Tatsächlich sind es derzeit nach Angaben der Stadtwerke circa 50 Prozent – mit sinkender Tendenz für die kommenden Jahre. Die eigenen Quellbrunnen bewirtschaften die Stadtwerke nachhaltig. „Ein Absinken des Grundwasserspiegels ist dort nicht festzustellen“, so Ebersberger.

Auch die von der BI kommunizierten Mengenangaben für die Trinkwasserversorgung in Bayreuth stoßen im Rathaus auf Widerspruch. Bei den von der Initiative genannten 5,7 Milliarden Liter handelt es sich nicht um das sogenannte „Trinkwasserdargebot“, also die potentiell förderbare Menge, sondern um die aktuell von Stadtwerken und Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) geförderte Menge. „Potentiell könnten die Stadtwerke weit mehr Wasser liefern, indem die Bezugsmenge von der FWO wieder erhöht wird, die Förderleistung der bestehenden Tiefbrunnen der Stadtwerke erhöht wird, neue Tiefbrunnen erschlossen werden oder ein Zusammenschluss mit anderen Wasserversorgern erfolgt“, betont Ebersberger. Insgesamt sei sichergestellt, dass die Stadtwerke Bayreuth die für den neuen Brauerei-Standort gewünschten Wassermengen langfristig und nachhaltig liefern können. „Dies wurde eingehend geprüft. Niemand muss um seine Wasserversorgung fürchten.“

Darüber hinaus soll die Produktion am neuen Standort nach Angaben des Investors nochmals um einiges effizienter laufen als das bisher der Fall ist, was einen Wasserverbrauch am untersten Limit zur Folge haben wird. Ebersberger: „Die Brauerei strebt einen Verbrauch an, der deutlich unter dem liegt, was moderne Brauereien derzeit für die Bier-Herstellung benötigen.“