Lehrkräftemangel auch an städtischen Schulen in Erlangen
Inzwischen ist der Lehrkräftemangel auch bei den drei städtischen Schulen in Erlangen angekommen. Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte seit Jahren davor gewarnt und die Kultusministerien einschließlich der Kultusministerkonferenz davor gewarnt. Nun steht das Thema im kommenden Haupt- und Finanzausschuss (HFPA) des Erlanger Stadtrats auf der Tagesordnung.
Die GEW begrüßt es, dass die Stadt Erlangen den Lehrkräftemangel anerkennt, ebenso die besonders in den vergangenen beiden Jahren stark gestiegene Arbeitsbelastung der Lehrkräfte. Jedoch ist sie mit dem vorgeschlagenen Maßnahmen-Bündel nicht einverstanden. Vielmehr befürchten die Gewerkschaft zusätzliche Belastungen auf ihre Kolleg*innen zukommen.
Die GEW kritisiert, dass eine mobile Reserve mit einem Volumen von einer Vollzeitstelle für alle drei städtischen das Problem kurzfristiger Vertretungsfälle nicht lösen wird. „Die Kompensation von kurzfristigen Personalbedarfen durch »Aushilfslehrkräfte und Studierende« ist mehr als problematisch“, so Karoline Höbner, Vorstandsmitglied der GEW Erlangen. Zum einen ist die Gewinnung von Seiten- oder Quereinsteiger inzwischen schwieriger geworden. Zum anderen kann Unterricht durch nicht als Lehrkraft ausgebildete oder in Ausbildung befindliche Personen nur eine Notmaßnahme sein. „In diesen Fällen ist den Aushilfskräften eine erfahrene Lehrkraft als Mentor*in zur Seite zu stellen. Personen, die sich im Unterrichtseinsatz bewähren, ist eine realistische Perspektive zur Nachqualifizierung als Quer- oder Seiteneinsteiger*in anzubieten“, so Höbner.
Der Einsatz von Studierenden ist dann sinnvoll, wenn er im Rahmen der Lehramtsausbildung integriert werden kann und durch fachkundige Anleitung begleitet wird. Sonst besteht die Gefahr des Einsatzes von „Lehrkräften light“ als billige Aushilfskräfte.
Die GEW legt daher den Mitgliedern des Erlanger Stadtrates nahe, dem Vorschlag der Verwaltung in dieser Form nicht zuzustimmen.
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