Zwei neue Großfahrzeuge für die Feuerwehr Wunsiedel
Am Sonntag erhielten Erster Kommandant Florian Barthmann und Erster Vorsitzender Markus Philipp aus den Händen von Erstem Bürgermeister Nicolas Lahovnik die Schlüssel für eine neue Drehleiter und einen neuen Versorgungs-LKW für die Feuerwehr Wunsiedel.
Erster Bürgermeister Nicolas Lahovnik machte deutlich, dass die Stadt Wunsiedel nach Kräften versucht, die Wunsiedler Wehren optimal auszurüsten. Das sei kein Geschenk an die Feuerwehr, machte er klar, sondern eine Notwendigkeit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Er betonte weiterhin, dass es eine Pflichtaufgabe sei, die Feuerwehr mit allem auszustatten, was benötigt wird. „Der Dank gilt Euch und Eurem ehrenamtlichen Einsatz für unsere Stadt“, versicherte Nicolas Lahovnik. Dabei schloss er deren Familien und Angehörige ein, denn sie müssten auf ihre Männer und Frauen verzichten, wenn der Ruf zum Einsatz kommt. „Ihr seid hochtechnisierte Profis und Euer guter Ruf geht weit über die Stadtgrenzen hinaus“, lobte der Erste Bürgermeister die Wunsiedler Wehr. Besonders freute er sich, dass trotz Corona-Pandemie der Zusammenhalt innerhalb der Wehr ungebrochen sei.
Markus Philipp, Vorstand der Wunsiedler Feuerwehr, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und bedankte sich bei seinem Team für die aufwändige Vorarbeit, die geleistet werden musste.
Für den Ersten Kommandanten Florian Barthmann war es ein ganz besonderer Tag, wie er zu Beginn seiner Festrede erklärte. Ein besonderes Ereignis für einen Kommandanten, dass gleich zwei Großfahrzeuge an ein und demselben Tag übergeben werden.
„Die Drehleiter“, erläuterte Kommandant Florian Barthmann, „gilt als Sinnbild für die Feuerwehr“. Sie ist das Rettungsgerät Nummer 1, mit dem so viele in Not befindliche Bürger gerettet werden, wie mit keinem anderen feuerwehrtechnischen Gerät“, so der Kommandant weiter.
Die neue Leiter erreicht in ausgefahrenem Zustand eine Arbeitshöhe von 32 m, wobei der Rettungskorb mit 500 kg belastet werden kann. Mit der neuen Tragenkonstruktion am Korb können nun auch adipöse Personen aus höheren Etagen gerettet werden. Die größte Neuerung ist zweifelsfrei die jetzt zusätzliche 4,65 m lange abwinkelbare Leiterspitze und der frontal zu öffnende Rettungskorb. Damit können Bereiche und Fenster angefahren werden, die mit der alten Leiter unmöglich zu erreichen waren, wie abgewandte Dachflächen oder zurückversetzte Dachgauben.
Dank der gemeinsamen Beschaffung mit der Stadt Weißenstadt, die ein gleiches Fahrzeug erhält, konnte ein höherer Zuschuss erzielt werden.
Die neue Drehleiter wird in wenigen Wochen „Lieselotte“ ersetzen, wie die alte Drehleiter liebevoll genannt wird. Es bedarf noch einiger Schulungen und Einarbeitungszeit, bis das Hightechgerät optimal bedient werden kann. Dann wird „Lieselotte“ versteigert und darf einer anderen Feuerwehr helfen, Leben zu retten.
An diesem Tag konnte auch ein brandneuer Versorgungslastkraftwagen (V-LKW) in Betrieb genommen werden. Bis zu 12 Rollcontainer finden darin Platz und können je nach Bedarf geladen werden.
Haupteinsatzgebiet für den V-LKW ist der Umweltschutz. Komplett neu hinzugekommen ist zum Beispiel die Einsatzstellenhygiene. So führt der V-LKW jetzt auch einen kleinen Waschplatz für Einsatzkräfte, Reinigungsequipment und Verpackungsmaterial mit, mit dem kontaminierte Gerätschaften, vor allem Atemschutz und Schutzkleidung die mit Brandrauch beaufschlagt wurden, luftdicht verpackt werden können. Diese Hygienekomponente wird jetzt bei nahezu jedem Feuerwehreinsatz, egal ob Brand, Gefahrstoffaustritt oder technischer Hilfe benötigt. Damit kann der Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte in optimaler Weise vor Ort sichergestellt werden.
Der Grundstein für die Neubeschaffung des V-LKW reicht noch in die Amtszeit von Altbürgermeister Karl-Willi Beck zurück. Für sein 18-jähriges Engagement um die Feuerwehr als Bürgermeister haben sich die Feuerwehrler ein besonderes Dankeschön einfallen lassen. Der neue V-LKW wurde auf den Namen „Charly“ getauft. „Charly soll uns wie Du nie im Stich lassen“, begründete Kommandant Florian Barthmann die Entscheidung.
Von einer ungeheuren Vorarbeit berichtete Landrat Peter Berek in seinem Grußwort. Er zeigte sich beeindruckt, wie detailliert die Fahrzeuge geplant, die finanzielle Komponente abgewogen und darauf geachtet wurde, dass letztendlich alles mit dem Gesamtgefüge der Kreisfeuerwehr übereinstimmt. Auch er lobte das ehrenamtliche Engagement. Viele Stunden müssten neben den Einsätzen zum Beispiel in Training, Wartung und Pflege investiert werden.
Nach der Schlüsselübergabe und der ökumenischen Segnung durch die Pfarrer Klaus Göpfert und Günter Vogl ging die Veranstaltung nahtlos über in ein Fest für die gesamte Feuerwehrfamilie. Auch Kreisbrandrat Wieland Schletz zollte der Wunsiedler Wehr seinen Respekt für ihre Leistungen.
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