Lokale Aktionsgruppe Kulturerlebnis Fränkische Schweiz beschließt LEADER-Entwicklungsstrategie 2023-2027
Seit 2001 beteiligt sich der Landkreis Forchheim am EU-Programm „LEADER“, einem Förderprogramm, mit dem innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Nun steht die nächste Förderperiode 2023-2027 an. LAG-Vorsitzender Landrat Dr. Ulm: „LEADER ist eine Erfolgsstory. Der Landkreis strebt an, erneut in das LEADER-Programm aufgenommen zu werden, damit auch 2023-2027 wieder Projekte über LEADER gefördert werden können.“
Grundlage ist eine neue Lokale Entwicklungsstrategie, in welcher der LEADER-Ansatz der Bürgerbeteiligung und der Vernetzung aller Akteure grundlegende Berücksichtigung findet. Landrat Dr. Ulm: „Charakteristisch für LEADER ist, dass jeder Bürger vor Ort mitentscheiden kann, welche Ziele künftig definiert und welche Projekte gefördert werden können.“
Der Startschuss für die Neuerstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie fiel am Dienstag, 22.02.2022, in einem LEADER-Expertenworkshop. In den Handlungsfeldern Erneuerbare Energie, Mobilität, sozialer Zusammenhalt, Kultur und Bildung, Siedlungsentwicklung, Wirtschaft/Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz, Ökologie und Biodiversität war die Meinung der Experten gefragt, um regionale und allgemeine Gefährdungen herauszuarbeiten sowie bereits vorhandene Ansätze zur Resilienz (Stärken) sowie Chancen aufzuzeigen. Die SWOT-Analyse wurde durch eine Verwundbarkeitsbeurteilung in jedem Themenfeld abgerundet, um aufzuzeigen, wo dringender Handlungsbedarf besteht.
Eine Strategie-Werkstatt mit rund 60 Akteuren fand am 21.03.2022 in der Eggerbachhalle statt. Hier wurden ausgehend von den Ergebnissen des Experten-Workshops von allen Beteiligten Handlungsfelder und Entwicklungsziele erarbeitet und definiert, die den Aktionsrahmen für die künftige Förderperiode bilden. Nach intensiver Diskussion stellten die Akteure die neue Entwicklungsstrategie unter das Leitmotiv: „Landkreis Forchheim – umwelt- und klimafreundliche Lebensräume für alle Lebenslagen: resilient, nachhaltig, wertschöpfend, kooperativ, digital.“
Ergänzt wurde der Prozess der Strategie-Erstellung durch eine interaktive „WikiMap“, in der alle Bürger des Landkreises aufgefordert waren, kreative Ideen und Projekte für die Region einzutragen. Insgesamt gingen rund 90 Vorschläge und Projektanregungen ein, die ebenfalls als Orientierung für die Festlegung der Ziele dienten.
Die neue Lokale Entwicklungsstrategie wurde am 21.06.2022 in der außerordentlichen Mitgliederversammlung der LAG Kulturerlebnis Fränkische Schweiz e.V. einstimmig verabschiedet und am 12.07.2022 beim Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten eingereicht. „Damit sind die Weichen für eine erfolgreiche Bewerbung für die künftige Förderperiode gestellt“, freut sich Leader-Managerin Marion Rossa-Schuster.
Wie das Ergebnis des Auswahlprozesses ausgeht, erfährt die LAG Kulturerlebnis Fränkische Schweiz voraussichtlich im ersten Quartal 2023.
Zahlen zu LEADER 2014-2022
Insgesamt konnten in der vergangenen Förderperiode Projekte im Gesamtwert von rund 9,5 Millionen Euro gefördert werden. Dabei betrug die LEADER-Zuschusssumme 4,1 Mio Euro. „Mit LEADER ist es möglich, Projekte umzusetzen, die Region entscheidend voranbringen und für die es keine anderen Fördermöglichkeiten gibt“, so Landrat Ulm. Wesentliche Projekte von 2014-2022 waren:
- Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz
- Schleuse 94 Eggolsheim
- Kuratenhaus Heroldsbach
- Lochgefängnis Streitberg
- Kulturelle Inwertsetzung der Lindelberghalle
- Jüdische Friedhöfe Pretzfeld und Hagenbach
- Verbesserung Laichsituation Wiesentforelle
- Mobile Obstmosterei des Kreisverbands für Kreisverband Gartenbau und Landespflege Forchheim
- Lehrbienenstand des Imker-Kreisverbands
- Wisentgehege Wildpark Hundshaupten
- Dorfladen Obertrubach
- Pumptrack-Anlage Neunkirchen
Informationen zur LEADER-Aktionsgruppe Kulturerlebnis Fränkische Schweiz sowie die neue „Lokale Entwicklungsstrategie 2023-2027“ sind zu finden unter: www.kulturerlebnis-fraenkische-schweiz.de
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